Der traditionelle Vierjahreszyklus von Bitcoin, einst eng mit den Halving-Ereignissen verknüpft, erlebt eine Bedeutungsverschiebung. Analysten sehen politische Entscheidungen und die globale Liquidität als zunehmend dominierende Faktoren für die Preisentwicklung.
Historisch wurde der Bitcoin-Preis stark vom Halving beeinflusst, einem Ereignis, das alle vier Jahre stattfindet und die Belohnung für Miner halbiert. Dies reduziert das Angebot an neuen Bitcoins und führte in der Vergangenheit oft zu Preisanstiegen. Das jüngste Halving im April 2024 senkte die Belohnung von 6,25 BTC auf 3,125 BTC. Das nächste wird für März 2028 erwartet.
Der traditionelle Vierjahreszyklus sei ‚tot‘ und werde durch einen Liquiditätszyklus ersetzt, meint James Lavish.
Die globale Geldmenge, gemessen an der M2, zeigt ebenfalls einen Vierjahreszyklus, dessen Tiefpunkte oft mit Bitcoin-Bärenmärkten zusammenfielen (z.B. 2015, 2018, 2022). Fiskalische Expansionen und quantitative Lockerung, besonders vor Wahlen, schaffen günstige Bedingungen für risikoreiche Anlagen wie Bitcoin, da die neu geschaffene Liquidität in den Markt fließt.
Markus Thielen von 10x Research betont den Einfluss makroökonomischer und politischer Ereignisse. Er warnte vor einem möglichen Bitcoin-Rückgang von 60% im Zusammenhang mit den US-Zwischenwahlen 2026, da solche Ereignisse starke Marktkorrekturen auslösen können. Derivate-Märkte antizipieren bereits starke Schwankungen, obwohl Bitcoin oberflächlich in einer Seitwärtsbewegung verharrt.
Die wachsende institutionelle Akzeptanz, etwa durch Bitcoin-ETFs und Unternehmensreserven, bewirkt eine stärkere Angleichung von Bitcoin an traditionelle Märkte. Dies könnte dazu führen, dass sich die Bitcoin-Zyklen stärker an umfassende Makrozyklen anpassen und der Einfluss des reinen Halving-Zyklus weiter abnimmt.




