Die Krypto-Welt ist erneut aufgeschreckt: Die Derivate-Börse Bitget geht rechtlich gegen acht Konten vor. Der Vorwurf: Marktmanipulation mit dem VOXEL-Token und mutmaßliche Gewinne von über 20 Millionen US-Dollar. Ein Fall, der die Sicherheit von Krypto-Plattformen in Frage stellt.
In einer aktuellen Entwicklung im Kryptomarkt hat die Krypto-Derivate-Börse Bitget angekündigt, rechtliche Schritte gegen insgesamt acht Konten einzuleiten. Diese Konten stehen unter dem dringenden Verdacht der Marktmanipulation, wodurch ihnen mutmaßlich Gewinne von über 20 Millionen US-Dollar durch den Handel mit dem VOXEL-Token ermöglicht wurden. Dieser Vorfall wirft nicht nur Fragen bezüglich der plattforminternen Sicherheit von Bitget auf, sondern tangiert auch die Integrität und Fairness des breiteren Kryptomarktes.
Am 20. April kam es beim VOXEL-Token, dem nativen Asset des Polygon-basierten RPG-Spiels Voxie Tactics, zu einem extremen Preisereignis. Innerhalb von lediglich zwei Tagen katapultierte sich der Wert des Tokens um mehr als 500% nach oben. Diese ungewöhnliche und abrupte Preisbewegung korrelierte mit einem exzessiven Handelsvolumen von über 12,72 Milliarden US-Dollar binnen 24 Stunden, welches temporär sogar das Volumen von Bitcoin übertraf.
Bitget reagierte unmittelbar auf diese als „abnormale Handelsaktivität“ klassifizierten Vorkommnisse und initiierte das Zurückrollen aller Handelsgeschäfte im VOXEL/USDT-Futures-Markt innerhalb eines spezifizierten Zeitfensters zur eingehenden Untersuchung.
Die internen Ermittlungen von Bitget indizierten, dass die massive Preisbewegung und das überdimensionierte Handelsvolumen auf eine Kombination aus gezielter Markmanipulation und einem mutmaßlichen Fehler in den eigenen Handelsbots zurückzuführen sein könnten. Analysen legen nahe, dass ein Bug in den Bots von Bitget „endlose Arbitrage-Schleifen“ generiert haben könnte, was die extremen Kurskapriolen ermöglichte. Diese technische Schwachstelle wurde offensichtlich von einer professionellen Arbitrage-Gruppe ausgenutzt.
Konsequent zu diesen Erkenntnissen hat Bitget die Einleitung formeller rechtlicher Schritte gegen die acht identifizierten Konten angekündigt, die als Profiteure dieser Manipulation identifiziert wurden. Bitget wird den mutmaßlichen Drahtziehern Anwaltsschreiben zustellen, was den üblichen Auftakt für Gerichtsverfahren im Finanzsektor markiert.
Bitget hat kommuniziert, dass sämtliche durch die rechtlichen Maßnahmen zurückgewonnenen Gewinne vollumfänglich, sprich zu 100%, an die geschädigten Plattformnutzer restituiert werden sollen. Dies soll primär in Form eines Airdrops erfolgen. Diese Maßnahme soll die Integrität und Transparenz der Börse re-etablieren und den betroffenen Nutzern Kompensation verschaffen, auch wenn die Umsetzung im Detail noch unklar ist.
Die unilaterale Entscheidung von Bitget, Handelsgeschäfte zurückzurollen und Konten zu suspendieren, die von der Manipulation profitierten, stieß jedoch auch auf erhebliche Kritik. Nutzer monierten die willkürliche Definition „irregulärer“ Trades.
Der Vorfall wirft zudem signifikante Fragen hinsichtlich der technischen Robustheit und Sicherheit der Handelsplattformen von Bitget auf. Die Tatsache, dass ein Fehler in den Handelsbots eine derartige Marktdestabilisierung auslösen konnte, unterstreicht die dringende Notwendigkeit verbesserter Sicherheitsprotokolle und umfassender Fehlerkontrollen. Es erscheint paradox, dass eine Börse mit einem proklamierten 300 Millionen US-Dollar Schutzfonds derartige grundlegende Sicherheitslücken aufweist.