BlackRock, der Gigant unter den Vermögensverwaltern, hat eine unerwartete Warnung in seinen Bitcoin ETF-Prospekt aufgenommen. Die Botschaft: Quantencomputing könnte die Sicherheit von Bitcoin bedrohen. Ist das realistische Zukunftsmusik oder Panikmache?
In einer bemerkenswerten Prospektaktualisierung für seinen iShares Bitcoin Trust (IBIT) hat BlackRock, der weltgrößte Vermögensverwalter, eine neue Warnung herausgegeben, die in der Kryptowelt Widerhall findet. Diese im Mai 2025 eingereichte Aktualisierung identifiziert Quantencomputing als ein signifikantes Risiko für die langfristige Sicherheit von Bitcoin. Dieser Schritt verdeutlicht das gestiegene Bewusstsein institutioneller Akteure für zukünftige Bedrohungen digitaler Assets.
BlackRock warnt explizit davor, dass fortschrittliche Quantencomputer theoretisch die kryptografischen Systeme brechen könnten, die Bitcoin sichern. Dies ist die erste direkte Erwähnung dieses futuristischen Risikos in einer Bitcoin-bezogenen Offenlegung durch BlackRock, was die Ernsthaftigkeit unterstreicht.
„Fortschritte in der Quantentechnologie könnten kryptografische Algorithmen untergraben, die digitale Assets und breitere Technologiestacks sichern.“
Die Sicherheit von Bitcoin beruht auf den kryptografischen Algorithmen SHA-256 und ECDSA. Quantencomputer könnten, durch ihre Fähigkeit, immense Mengen an Möglichkeiten gleichzeitig zu verarbeiten, theoretisch den privaten Schlüssel aus einer öffentlichen Adresse rückengenieren. Besonders gefährlich ist das kurze Zeitfenster zwischen der Übertragung einer Transaktion und ihrer Bestätigung auf der Blockchain.
Obwohl Quantencomputing noch wie ein fernes Problem wirkt, ist die Kryptobranche bereits in aktiver Vorbereitung. Es gibt ernsthafte Bemühungen, die Protokolle anzupassen. Eine viel diskutierte Idee ist das Quantum-Resistant Address Migration Protocol (QRAMP), das Benutzer zur Migration auf quantensichere Adressen bewegen soll, was jedoch einen Hard Fork erfordern würde.
Einige Blockchains wie Algorand haben bereits post-quantum Algorithmen wie Falcon integriert. The Quantum Resistant Ledger (QRL) wurde sogar von Grund auf mit Blick auf diese Bedrohung entwickelt und nutzt XMSS statt traditioneller Kryptografie. Diese Projekte zeigen, dass technische Lösungen existieren, auch wenn sie noch nicht Mainstream sind.
Die Implementierung quantensicherer Kryptografie ist technisch komplex und birgt Kompromisse, beispielsweise bei der Effizienz. Die logistische Herausforderung, alle Beteiligten – Miner, Börsen, Nutzer – auf einen neuen Standard umzustellen, ist enorm und erfordert Jahre im Voraus Planung. Eine Schätzung von 10-20 Jahren wird oft genannt, bis Quantencomputing eine reale Bedrohung darstellt.
„Es gibt ein delikates Gleichgewicht: Zu früh handeln birgt Risiken, zu lange warten setzt der Gefahr aus.“
Für Entwickler bedeutet Vorbereitung das Testen und Integrieren quantenresistenter Algorithmen, oft in hybriden Ansätzen. Krypto-Unternehmen müssen ihre Infrastruktur zukunftssicher machen und ihre Nutzer aufklären. Die regulatorische Seite spielt ebenfalls eine Rolle; das NIST hat bereits Standards finalisiert, aber es fehlt noch ein klarer regulatorischer Rahmen, der Innovationen unterstützt.