Cardano: ADA-Verkauf zur Rettung von DeFi?

Ein mutiger Vorschlag rüttelt die Cardano-Community auf: Gründer Charles Hoskinson erwägt, ADA im Wert von 100 Millionen US-Dollar zu verkaufen, um das schwache DeFi-Ökosystem zu stärken. Ist das die nötige Medizin oder ein riskantes Manöver?

Charles Hoskinson, Mitbegründer von Cardano, hat eine bedeutende Strategieänderung vorgeschlagen. Sein Plan sieht vor, ADA im Wert von rund 100 Millionen US-Dollar aus dem Netzwerk-Treasury zu verkaufen und die Erlöse in Stablecoins und Bitcoin zu investieren. Das Hauptziel dieser kontroversen Initiative ist die Stärkung des DeFi- und Stablecoin-Ökosystems auf Cardano, das derzeit als eine der größten Schwächen des Netzwerks gilt. Lest, warum dieser Schritt nötig sein könnte.

Aktuelle Daten zeigen, dass Cardano im globalen Stablecoin-Markt auf Platz 46 liegt, mit einem Marktkapital von nur 31,3 Millionen US-Dollar laut DeFiLlama. Der Gesamtwert der gesperrten Vermögenswerte (TVL) für DeFi-Aktivitäten beträgt weniger als 400 Millionen US-Dollar. Dies steht in starkem Kontrast zu Konkurrenten wie Solana und Ethereum, die TVLs im Multi-Milliarden-Bereich aufweisen. Diese Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, Cardano in diesen Bereichen zu stärken.

Hoskinsons konkreter Vorschlag beinhaltet die Umwandlung eines Teils der ADA in Stablecoins wie USDM und USDA, die nativ auf Cardano operieren. Ein weiterer Teil soll in Bitcoin investiert werden, um die Basis für Bitcoin-basierte DeFi-Anwendungen auf Cardano zu legen. Diese Diversifizierung soll nicht nur die Stablecoin-Verfügbarkeit erhöhen, sondern auch nicht-inflationäre Einnahmen für das Treasury generieren und die gesamte DeFi-Wirtschaft ankurbeln.

„Was Cardano tötet, ist unsere Stablecoin-Situation. Dies würde beginnen, es zu lösen, nicht-inflationäre Einnahmen für das Treasury zu generieren und unsere DeFi-Wirtschaft aufzubauen.“

Um den Markt nicht negativ zu beeinflussen, plant Hoskinson die Umwandlung der ADA über einen Zeitraum von etwa einer Woche durchzuführen. Dabei sollen Over-the-Counter-Transaktionen (OTCs) und Time-Weighted Average Price-Strategien (TWAPs) zum Einsatz kommen. Er ist überzeugt, dass die Märkte tief genug sind, um 140 Millionen ADA ohne signifikante Preisverluste zu verarbeiten, und bezeichnet gegenteilige Annahmen als „eine falsche Erzählung“.

Der Vorschlag stößt jedoch auch auf erhebliche Bedenken innerhalb der Cardano-Gemeinschaft. Viele Kritiker befürchten, dass der Verkauf einer solch großen Menge ADA den Preis der Kryptowährung weiter unter Druck setzen könnte. Insbesondere angesichts der jüngsten Kursentwicklung, bei der ADA bereits einen spürbaren Preisrückgang verzeichnete, ist diese Sorge durchaus berechtigt und wird intensiv diskutiert.

Hoskinson betont, dass die Umsetzung dieses Plans keine voreilige Entscheidung sein wird. Sie hängt von einer sorgfältigen Bewertung der Bereitschaft der existierenden Cardano-basierten DeFi-Protokolle ab. Zudem muss die Strategie sicherstellen, dass nachhaltige Erträge für das Ökosystem generiert werden können. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer umsichtigen und strategischen Umsetzung, um langfristig positive Effekte zu erzielen.