Cardano-Gründer Charles Hoskinson hat der Community ein dramatisches Ultimatum gestellt. Er droht mit Rückzug, sollte sein Plan zur Neuausrichtung des ADA-Tresors abgelehnt werden. Was steckt hinter diesem drastischen Schritt?
In einer dramatischen Wendung hat Charles Hoskinson, der Gründer von Cardano, der Gemeinschaft ein unmissverständliches Ultimatum gestellt. Während einer Live-Übertragung erläuterte er seine umfassenden Pläne zur Neugestaltung des ADA-Tresors. Dabei verkündete Hoskinson, dass er „einfach in den Ruhestand gehen“ werde, falls die Gemeinschaft seine Vorschläge ablehnt. Diese Äußerung unterstreicht die Dringlichkeit der Situation und die Bedeutung der anstehenden Entscheidungen für die Zukunft des Cardano-Projekts.
Der ADA-Tresor, der derzeit etwa 1,7 Milliarden ADA enthält, steht im Zentrum von Hoskinsons Sorgen. Dieser Tresor, ursprünglich als passiver Pool konzipiert, hat seine Kaufkraft dramatisch verloren. Hoskinson betonte, dass bei einem Zusammenbruch von ADA „enorme Mengen an Kaufkraft verloren gehen“ könnten, was die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung verdeutlicht.
Hoskinsons Lösungsvorschlag ist die Umwandlung des bestehenden Tresors in einen aktiv verwalteten, multi-asset-Wohlstandsfonds. Dieser Plan sieht vor, bis zu 100 Millionen ADA über OTC-Deals in Bargeld umzuwandeln. Die Erlöse sollen in Bitcoin, asset-gesicherte und algorithmische Stablecoins sowie in Ertragsstrategien für realweltliche Vermögenswerte investiert werden. Die Gewinne sollen dann wieder in ADA oder weitere Investitionen recycelt werden.
„Ich werde die Leute nicht länger verhätscheln… Ich werde es Ihnen auf eine direkte, erwachsene Weise sagen, was wir tun müssen.“
Der Fonds würde unter einer Wyoming-DAO geführt, die ein Offshore-Fahrzeug in den Britischen Jungferninseln oder den Cayman-Inseln besitzt. Professionelle Vermögensverwalter und ein gewähltes, auditiertes Verwaltungsgremium würden die Fondsverwaltung übernehmen. Dieser Ansatz soll die Kaufkraft des Tresors stabilisieren und langfristig sichern, um zukünftige Fiatverluste zu vermeiden und das Wachstum des Projekts zu fördern.
Hoskinsons Vorschlag hat jedoch heftige Kritik innerhalb der Cardano-Community hervorgerufen. Viele Nutzer haben Bedenken geäußert, dass die Umwandlung eines Teils des ADA-Tresors in Bitcoin und Stablecoins die Integrität und Unabhängigkeit von Cardano untergraben könnte. Hoskinsons Strategie wird von Kritikern als zu riskant und abhängig von externen Vermögenswerten angesehen, was die Debatte über die beste Vorgehensweise anheizt.
Was die jüngste Live-Übertragung besonders außergewöhnlich machte, war Hoskinsons ungewöhnlich direkter und emotionaler Ton. Er gab zu, „thoroughly tired“ (völlig erschöpft) von der „paralysis analysis“ (Analyseparalyse) und den giftigen Kommentaren auf sozialen Medien zu sein. Diese persönliche Offenheit unterstreicht den Druck, unter dem er steht, und seine Entschlossenheit, eine Lösung zu finden.
Hoskinsons Ultimatum fällt in eine Zeit, in der Cardano vor großen Herausforderungen steht. Eines der zentralen Ziele für 2025 ist die Realisierung einer wahren dezentralen Governance. Hoskinson hat immer betont, dass der Schlüssel darin liegt, „mitgliederbasierte Institutionen und On-Chain-Governance“ aufzubauen und sicherzustellen, dass alle bedeutenden Rollen gewählt und durch algorithmisches und verfassungsmäßiges Recht eingeschränkt werden.
Er hat auch die Verantwortung für die aktuellen Governance-Schwächen von Cardano übernommen und zugegeben, dass die ursprünglichen Designs vor der vollen Komplexität der Governance konzipiert wurden. Diese Einsicht unterstreicht die lernende Natur des Projekts und die Bereitschaft, vergangene Fehler anzuerkennen und zu korrigieren.
Charles Hoskinsons Ultimatum markiert einen kritischen Punkt in der Geschichte von Cardano. Die Zukunft hängt an einem seidenen Faden.
Die Entscheidung, ob der ADA-Tresor in einen aktiv verwalteten Wohlstandsfonds umgewandelt wird, hat weitreichende Implikationen für die Zukunft des Projekts. Während einige die Strategie als notwendigen Schritt zur Stabilisierung und zum Wachstum von Cardano sehen, befürchten andere, dass sie die Grundwerte und die Unabhängigkeit des Netzwerks untergraben könnte. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie die Cardano-Community auf dieses Ultimatum reagiert und welche Richtung das Projekt einschlagen wird.