Cardano hat mit seinem Bericht „Vision 2030“ eine neue strategische Ausrichtung enthüllt. Ziel ist der Wandel von akademischer Forschung hin zu einem kommerziell ausgerichteten „Operating System“-Modell mit ambitionierten Leistungszielen bis 2030, die auf institutionelle Investoren abzielen.
Die „Vision 2030“ des Intersect Product Committee definiert konkrete Key Performance Indicators (KPIs) für das Ende des Jahrzehnts: 324 Millionen jährliche Transaktionen, 1 Million monatlich aktive Wallets und ein Total Value Locked (TVL) von rund 3 Milliarden US-Dollar. Diese Ziele spiegeln einen Fokus auf Metriken wie Verfügbarkeit, Einnahmen und Kapitaleffizienz wider, die für Unternehmenskunden und institutionelle Investoren relevant sind.
Ein zentraler Punkt ist die finanzielle Nachhaltigkeit durch Protokolleinnahmen, die Transaktionsgebühren umfassen. Bis 2030 sollen jährlich mindestens 16 Millionen ADA durch Transaktionsgebühren generiert werden. Diese Annahme basiert auf 324 Millionen Transaktionen mit durchschnittlich 0,05 ADA pro Transaktion.
Die angestrebten Protokolleinnahmen sind stark von einem spekulativen Token-Preis abhängig, was weniger auf organischer Nachfrage basiert.
Die Strategie skizziert Szenarien, in denen ein ADA-Preis von 5,00 US-Dollar jährliche Protokolleinnahmen von etwa 81 Millionen US-Dollar ermöglichen würde. Dies steht im Kontrast zu Ethereum, das im aktuellen Jahr etwa 600 Millionen US-Dollar an Transaktionsgebühren erzielte. Ein Anstieg des ADA-Preises um rund 500% gegenüber aktuellen Niveaus (ca. 0,35-0,37 US-Dollar) ist für das Modell notwendig.
Aktuell verzeichnet Cardano vergleichsweise geringe tägliche Gebühren (rund 7.107 US-Dollar laut CoinGecko). Die TVL nähert sich einem 21-Monats-Hoch von fast 300 Millionen US-Dollar, ein deutlicher Anstieg gegenüber Jahresbeginn.
Die Kernphilosophie von Vision 2030 betont die Notwendigkeit einer Layer-1-Blockchain, die wie ein Betriebssystem zuverlässig funktioniert, statt wie ein Startup zu agieren. Cardano lehnt das „Geschwindigkeit um jeden Preis“-Narrativ ab und strebt stattdessen eine Service-Level-Zuverlässigkeit von 99,98 % an.




