Nach einem atemberaubenden Höhenflug erlebte die Aktie des Stablecoin-Anbieters Circle einen schockierenden Einbruch. War der Hype um den Krypto-IPO zu groß? Und welche Risiken lauern jetzt für Anleger?
Die Circle-Aktie hat nach ihrem Börsengang am 6. Juni 2025 eine wirklich wilde Fahrt hingelegt. Erst schoss der Kurs von anfänglich 24-26 US-Dollar um satte 180 Prozent auf 81 US-Dollar. Das war aber nur der Anfang einer beeindruckenden Rallye, die den Wert innerhalb weniger Wochen auf über 157 US-Dollar und zeitweise sogar bis auf 299 US-Dollar katapultierte. Der Hype war riesig und die Nachfrage nach Aktien überstieg das Angebot um das 25-Fache. Das verschaffte Circle eine Marktkapitalisierung von 36 Milliarden US-Dollar.
Circle ist übrigens der zweitgrößte Anbieter von Stablecoins weltweit, direkt nach Tether. Mit einer Umlaufmenge von 61 Milliarden US-Dollar sind sie Platz 7 der wertvollsten Kryptowährungen. Interessant ist, dass Circle im Gegensatz zu Tether stark auf Regulierung setzt und sich auf den westlichen Markt konzentriert.
Stablecoins sind kein solides Geld. Ohne klare Regulierung stellen sie Risiken für die Finanzstabilität und die Währungshoheit dar.
Nach diesem irren Aufstieg kam am 25. Juni 2025 der Dämpfer: Die Aktie fiel um 15 Prozent und liegt jetzt etwa 25 Prozent unter ihrem Rekordhoch. Ein Hauptgrund für den Einbruch ist ein Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS). Die BIS äußert erhebliche Zweifel an der Zukunft von Stablecoins wie USDC. Sie warnen, dass Stablecoins ohne klare Regulierung Risiken für die Finanzstabilität bergen könnten.
Die BIS glaubt nicht, dass Stablecoins die Eins-zu-Eins-Parität mit Zentralbankgeld dauerhaft garantieren können und sieht Probleme bei Liquidität in Stressphasen sowie unzureichende Mechanismen gegen Finanzkriminalität.
Der Hype um Krypto-IPOs birgt generell erhebliche Risiken. Der schnelle Kursanstieg kann schnell zu FOMO führen. Ein großes Problem ist die Regulatory-Uncertainty im Kryptomarkt. Ohne klare Regeln sind Stablecoins anfällig für Schwankungen und rechtliche Probleme. Die Warnungen der BIS bestätigen diese Bedenken.
Dazu kommt die bekannte Volatilität des Kryptomarktes. Hunderte Prozent Kursänderung sind keine Seltenheit. Wer in Krypto-Aktien investiert, muss mit erheblichen Verlusten rechnen, wenn der Markt korrigiert.
Cathie Wood, Gründerin von Ark Invest, hat Circle-Aktien im Wert von 109,6 Millionen US-Dollar verkauft. Ein klares Zeichen für Vorsicht.
Circles Börsengang hat den Kryptomarkt zwar vorangebracht, aber auch die Risiken deutlich gemacht. Anleger sollten sich der hohen Volatilität und der Regulierungsunsicherheiten bewusst sein. Trotz der beeindruckenden Zahlen ist eine realistische und vorsichtige Herangehensweise unerlässlich. Eine gründliche Analyse und eine diversifizierte Strategie sind der Schlüssel.
