Circle wehrt sich: US-Banklizenz nicht nötig?

Circle, ein wichtiger Akteur im Stablecoin-Markt, hat Gerüchte über das Streben nach einer US-Bundesbanklizenz offiziell dementiert. Dies wirft ein Schlaglicht auf die regulatorische Strategie des Unternehmens und die Entwicklung der Krypto-Regulierung in den USA. Für Krypto-Enthusiasten sind diese Entwicklungen von zentraler Bedeutung.

Circle, ein führender Emittent von Stablecoins wie USDC, hat durch seinen Chief Strategy Officer, Dante Disparte, Gerüchte über das Streben nach einer US-Bundesbanklizenz klar dementiert. Diese Stellungnahme, veröffentlicht auf X, beleuchtet die regulatorische Strategie des Unternehmens. Spekulationen über Banklizenzen für Kryptofirmen wie BitGo und Coinbase entstanden insbesondere nach dem Zusammenbruch kryptofreundlicher Banken 2023, was die Dringlichkeit einer stärkeren regulatorischen Einbindung unterstreicht. Dies zeigt die komplexe Entwicklung im Zusammenspiel von Krypto und traditionellem Finanzwesen.

Dante Disparte betonte, dass Circle keine Pläne hat, eine US-amerikanische Bundesbanklizenz zu erlangen. Stattdessen plant das Unternehmen, zukünftigen US-Regulierungsanforderungen für Zahlungs-Stablecoins nachzukommen.

Disparte verdeutlichte, dass Circle sich darauf konzentriert, den kommenden US-Regularien für Stablecoins zu entsprechen, welche möglicherweise eine Registrierung für spezielle Treuhand- oder Nonbank-Lizenzen erfordern. Er forderte die Gesetzgeber auf, dringend regulatorische Klarheit für Stablecoins zu schaffen. Diese Haltung unterstreicht Circles Strategie: Anpassung an Vorschriften, aber kein direkter Eintritt in den traditionellen Bankensektor. Circle ist bereits umfassend reguliert, lizenziert in vielen US-Bundesstaaten und erfüllt die Anforderungen des Bank Secrecy Act (BSA) zur Bekämpfung von Geldwäsche.

Die US-Regulierungsbehörden überarbeiten derzeit die Regeln für Stablecoins. Der STABLE Act, vom Repräsentantenhaus verabschiedet, schlägt eine strenge bundesweite Aufsicht vor. Im Gegensatz dazu bietet der GENIUS Act, der bereits den Senatsbankenausschuss passierte, eine flexiblere Struktur, die bundesweite und staatliche Vorschriften koordiniert. Diese Gesetzentwürfe zeigen die unterschiedlichen Ansätze zur Regulierung und werden die zukünftige Landschaft für Unternehmen wie Circle maßgeblich prägen.

Circle positioniert sich mit seiner auf USDC und EURC basierenden Zahlungsnetzwerk-Infrastruktur als wichtiger Akteur im Finanzsektor. Das Ziel ist eine effizientere Zahlungsabwicklung ohne den Gang ins traditionelle Banking. Circle konzentriert sich auf eine offene und interoperable Plattform, die anderen Unternehmen ermöglicht, darauf aufzubauen und so ein breiteres Spektrum an Finanzdienstleistungen anzubieten. Die Ablehnung der Banklizenz-Gerüchte unterstreicht die Bedeutung klarer regulatorischer Orientierung.

Während Unternehmen wie Coinbase bestätigen, eine US-Banklizenz in Betracht zu ziehen, zeigt Circles Ansatz, dass es verschiedene Wege zum Erfolg in diesem sich schnell verändernden Markt gibt.

Die Stellungnahme von Dante Disparte macht deutlich, dass Circle sich auf die Einhaltung zukünftiger regulatorischer Anforderungen konzentriert, ohne die Strukturen des traditionellen Bankwesens zu betreten. Diese Strategie spiegelt die Komplexität und Dynamik der Kryptobranche wider, in der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit entscheidend sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Regulierungslandschaft für Stablecoins weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf Unternehmen wie Circle in den kommenden Jahren haben wird. Wachsame Beobachtung ist für Marktteilnehmer unerlässlich.