Coinbase appelliert dringend an Australien, die Weichen für Krypto-Regulierung zu stellen. Fehlende Klarheit bremst Innovation und treibt Kapital ins Ausland, während die Abstimmung im Mai entscheidend wird.
Coinbase, ein Schwergewicht im Sektor digitaler Assets, intensiviert seine Bemühungen in Australien. Seit dem Markteintritt 2022 drängt das Unternehmen auf eine klare Krypto-Regulierung, um das volle Potenzial der Blockchain-Technologie zu heben. In einem aktuellen Schreiben an die ASIC unterstreicht Coinbase die Notwendigkeit einer „fit-for-purpose“-Struktur. Ohne diese droht eine Abwanderung von Talent und Kapital, was die digitale Transformation des Landes signifikant gefährden könnte. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit im globalen digitalen Asset-Ökosystem.
Die australische Regierung hat bereits umfassende Reformen vorgeschlagen. Diese zielen auf die Regulierung von Digital Asset Platforms (DAP) und Zahlungslizenzen ab. Kernpunkte sind die Anforderung einer Australian Financial Services Licence (AFSL) für Verwahrungsvereinbarungen und die Behandlung von Stablecoins als Stored Value Facilities. Die Aufsicht soll je nach Volumen zwischen ASIC, APRA und der RBA aufgeteilt werden. Dieser vielschichtige Ansatz birgt jedoch Komplexität und erfordert präzise Abstimmung, um Rechtsunsicherheiten zu vermeiden.
Obwohl Coinbase die grundsätzlichen Bemühungen zur Förderung einer innovativen digitalen Wirtschaft unterstützt, äußert das Unternehmen Bedenken. Insbesondere die Pläne der ASIC, das Information Sheet 225 (INFO 225) vor Abschluss der Regierungsreformen zu aktualisieren, stoßen auf Kritik. Dieser Vorgriff könnte operationelle Inkonsistenzen schaffen, erhebliche Marktunsicherheiten auslösen und Investitionen behindern. Zudem wird der Zugang der Industrie zu essentiellen Bankdienstleistungen potenziell erschwert, was das Ökosystem lähmen könnte.
Coinbase empfiehlt dringend, ASIC-Updates an INFO 225 zurückzustellen, bis die Regierungsreformen abgeschlossen sind, um regulatorische Klarheit zu schaffen und Innovation nicht unnötig zu behindern.
Regulatorische Klarheit ist der entscheidende Faktor für Wachstum und Akzeptanz digitaler Assets. Die USA zeigen mit der Genehmigung von Spot-ETFs für Bitcoin und Ethereum, wie positive Rahmenbedingungen Innovationen und massive Kapitalzuflüsse anziehen. Australien riskiert ohne klare Regeln nicht nur verpasste Chancen, sondern auch konkrete Nachteile durch die Abwanderung von Projekten und Investoren – ein potenzieller Fiatverlust durch entgangenes Wachstum und Steueraufkommen für die Volkswirtschaft.
Die globalen Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Fragmentierte Regulierungslandschaften, wie teilweise in der EU, erzeugen operative Komplexität für international agierende Unternehmen. Unterschiedliche lokale Vorschriften erschweren den Marktzugang und verhindern eine effiziente Skalierung. Eine stärkere Harmonisierung ist notwendig, um die breite Adaption von Krypto-Assets und Blockchain-Technologie global voranzutreiben und Reibungsverluste zu minimieren. Australien sollte hier nicht zusätzlich Komplexität schaffen.
Coinbase positioniert sich klar als Gestalter der Zukunft an der Schnittstelle von traditionellen Finanzen (TradFi) und Decentralized Finance (DeFi). Das Unternehmen arbeitet intensiv mit institutionellen Kunden an innovativen Handelsprodukten. Die Einführung des Coinbase 50 (COIN 50) Index als Benchmark für die Top-Assets nach Marktkapitalisierung ist ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Markttransparenz und unterstützt datengetriebene Investmententscheidungen, die oft auf On-Chain-Analysen basieren.
Die bevorstehende Abstimmung im Mai ist für Australien eine wegweisende Chance. Eine proaktive, klare Regulierung kann das Land als führenden Krypto-Standort positionieren, Talent und Kapital anziehen und gleichzeitig den Verbraucherschutz gewährleisten. Der Appell von Coinbase ist ein unmissverständlicher Weckruf: Zögern bedeutet Rückschritt und gefährdet die digitale Zukunft Australiens. Die Zeit zu handeln ist jetzt, um die Weichen richtig zu stellen und nicht den Anschluss im globalen Wettbewerb zu verlieren.