Coinbase: SEC muss FTX-Debakel aufklären

Coinbase fordert Aufklärung von der SEC, nachdem Textnachrichten des ehemaligen Vorsitzenden Gary Gensler verloren gingen. Die Nachrichten umfassen einen kritischen Zeitraum, einschließlich des Zusammenbruchs von FTX. Coinbase kritisiert die SEC für die Nichteinhaltung von Transparenzstandards und fordert Sanktionen. Es geht um fast ein Jahr an Nachrichten.

Die US Securities and Exchange Commission (SEC) steht in der Kritik, nachdem bekannt wurde, dass fast ein Jahr an Textnachrichten von Gary Gensler dauerhaft gelöscht wurden. Die Nachrichten stammen von Genslers SEC-ausgegebenem Smartphone aus dem Zeitraum vom 18. Oktober 2022 bis zum 6. September 2023.

Das Office of the Inspector General (OIG) stellte fest, dass das Gerät am 6. Juli 2023 nicht mehr mit dem Geräteverwaltungssystem der Behörde synchronisiert wurde. Im August 2023 wurde eine Richtlinie eingeführt, die Geräte automatisch löscht, wenn sie 45 Tage lang nicht verbunden sind. Genslers Telefon wurde daraufhin als verloren oder gestohlen markiert.

Bei dem Versuch, das Gerät wiederherzustellen, wurde fälschlicherweise ein Factory Reset durchgeführt, wodurch die Textnachrichten gelöscht wurden.

Coinbase’s Chief Legal Officer, Paul Grewal, kritisierte die SEC dafür, dass sie ihre eigenen Transparenzstandards nicht einhält. Er argumentierte, dass die Löschung eine Vernichtung von Aufzeichnungen war, die für laufende Rechtsstreitigkeiten relevant sind. Coinbase fordert von einem Bundesgericht, die SEC zu sanktionieren.

Coinbase hatte im Vorfeld bereits versucht, im Rahmen einer Discovery-Anordnung Einblick in Genslers private Kommunikation zu erhalten, um seine Position in einem Rechtsstreit mit der SEC zu verteidigen. Dabei ging es u.a. um die Frage, ob Gensler seine persönlichen Geräte nutzte, um sich zu Krypto-Themen zu äußern, bevor er SEC-Chef wurde.

Wayne Vaughan, ein Bitcoin-Investor, schlug vor, dass mehrere private Unternehmen mit der Überwachung und Sicherung der Kommunikation von Regulierungsbehörden beauftragt werden sollten, um solche Vorfälle zu verhindern.

Die SEC hat der OIG mitgeteilt, dass sie das Senden von SMS-Nachrichten innerhalb der Behörde mit wenigen Ausnahmen deaktiviert und vorläufige Sicherungen für leitende Angestellte eingerichtet hat.