Craig Wright: Richter spricht von juristischer „Hölle“

Der selbsternannte Bitcoin-Erfinder Craig Wright hat sich mit aggressiven Klagen gegen seine Kritiker einen Namen gemacht. Nun hat der britische High Court eine einschneidende Entscheidung getroffen, die seine Möglichkeiten stark einschränkt. Ein Richter sprach sogar von einer rechtlichen „Hölle“, die Wright für andere schuf.

Der britische High Court hat eine einschränkende Anordnung gegen Craig Wright erlassen. Diese sogenannte General Civil Restraint Order verbietet ihm, weitere Verleumdungsklagen einzureichen. Die Entscheidung folgt auf eine Reihe von Vorfällen, in denen Wright wiederholt falsche Behauptungen über seine Identität als Satoshi Nakamoto aufstellte und aggressive rechtliche Schritte einleitete. Ziel war es, Kritiker einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen, was nun rechtliche Konsequenzen nach sich zieht.

Seit Jahren behauptet Craig Wright, der geheimnisvolle Erfinder von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, zu sein. Diese Behauptung wurde trotz wiederholter Widerlegungen durch Gerichte und die Krypto-Community aufrechterhalten. Erste Hinweise im Jahr 2015 deuteten zwar in seine Richtung, spätere Berichte legten jedoch nahe, dass Wright in einen elaborierten Schwindel verwickelt sein könnte, was die Kontroverse weiter anheizte.

Wright unternahm numerous rechtliche Schritte, um seine Ansprüche zu untermauern und Kritiker zu verklagen. Seine Strategie umfasste eine Vielzahl von Verleumdungsklagen gegen prominente Mitglieder der Bitcoin-Community wie Peter McCormack und Magnus Granath (Hodlonaut). Diese Klagen führten zu kostspieligen und zeitaufwändigen rechtlichen Verteidigungen, die oft auf der Grundlage gefälschter Beweise geführt wurden, wie in Gerichtsurteilen festgestellt wurde.

„Seine Klagen haben jeden Mann durch fünf Jahre persönliche Hölle gebracht.“

In seiner Urteilsverkündung vom 12. Mai stellte High Court Judge Edward Mellor fest, dass Wrights wiederholte falsche Behauptungen und aggressiven Klagen ein rechtliches „Hell“ für Individuen und Entwickler in der Bitcoin-Community geschaffen haben. Mellor betonte, dass Wright das Rechtssystem „weaponize“ wollte, um Kritiker einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen.

Die Crypto Open Patent Alliance (COPA) reichte 2021 den Antrag ein. COPA, eine Organisation, die die Innovation in Kryptotechnologien fördert, suchte negative Feststellungen wegen der Drohungen, die Wright gegen ihre Mitglieder ausgesprochen hatte. Diese Drohungen hatten eine ernsthafte abschreckende Wirkung auf die Entwicklung und Innovation in der Kryptowährungsindustrie, wie Judge Mellor betonte.

„Dr. Wrights Handlungen haben nicht nur die Personen beeinflusst, gegen die er Klage erhoben hat. Sie haben auch erhebliche Störungen in einer wichtigen Technologieindustrie verursacht.“

Bereits im März des Vorjahres hatte der britische High Court entschieden, dass Craig Wright nicht der Autor des Bitcoin-Weißbuchs war, nicht unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto operierte und nicht an der Schaffung von Bitcoin beteiligt war. Später veröffentlichte Wright eine rechtliche Haftungsausschlussklausel, in der er betonte, nicht der pseudonyme Schöpfer von Bitcoin zu sein. Im Dezember erhielt er eine einjährige aufgeschobene Haftstrafe wegen Missachtung des Gerichts. Wright reichte zudem Klagen gegen Vitalik Buterin und Adam Back ein, was das „Faketoshi“-Drama über fast ein Jahrzehnt prägte.

Die Entscheidung des High Court ist ein wichtiger Meilenstein. Die General Civil Restraint Order soll verhindern, dass Wright das Rechtssystem weiter missbraucht, um falsche Ansprüche durchzusetzen und Kritiker zu unterdrücken. Dies soll nicht nur Betroffenen Erleichterung bringen, sondern auch sicherstellen, dass Innovation in der Kryptoindustrie nicht länger behindert wird. Die Affäre zeigt die Wichtigkeit des Schutzes des Rechtssystems vor Missbrauch.