Das erste Quartal 2025 zeichnet ein gespaltenes Bild für Blockchain-Gaming: Mehr Deals, aber deutlich weniger Investmentkapital. Der DappRadar Report zeigt, wohin sich der Markt bewegt und welche Herausforderungen auf Start-ups zukommen.
Das erste Quartal 2025 präsentierte für die Blockchain-Gaming-Branche ein ambivalentes Bild. Während die Anzahl abgeschlossener Deals erfreulich zunahm, verzeichneten die Gesamtinvestitionen einen signifikanten Rückgang. Diese On-Chain-Daten stammen aus dem aktuellen „State of Blockchain Gaming Report“ der Analyseplattform DappRadar und deuten auf eine Verschiebung der Investorenpräferenzen hin. Die Fundamentaldaten zeigen eine klare Diskrepanz zwischen Aktivität und Kapitalfluss, was für Start-ups eine wachsende Herausforderung darstellt und eine Neubewertung der Marktbedingungen erfordert.
Konkret sanken die Investitionen in Web3-Gaming-Projekte auf 91 Millionen US-Dollar. Das entspricht einem alarmierenden Rückgang von 71% gegenüber Q4 2024 und 68% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Sara Gherghelas von DappRadar sieht darin ein Zeichen für die wachsende Belastung für junge Unternehmen. Zudem scheinen Investoren vermehrt in Real-World Assets (RWA) und Künstliche Intelligenz (KI) umzuschichten, was die Kapitalallokation im Gaming-Sektor zusätzlich erschwert und auf eine erhöhte Risikoscheu hindeutet.
„…dass 2025 möglicherweise herausfordernder sein könnte als die vorherigen Jahre – es sei denn, die allgemeinen Marktbedingungen verbessern sich.“
Trotz der rückläufigen Investitionssummen stieg die Anzahl der Deals um beachtliche 35% im Vergleich zum Vorquartal. Dies interpretiert Gherghelas als positives Signal: Investoren schreiben zwar kleinere Schecks, engagieren sich aber weiterhin aktiv in einer breiteren Palette von Projekten. Dieses anhaltende, wenn auch vorsichtigere, Interesse zeigt, dass das grundlegende Vertrauen in das Potenzial von Blockchain-Gaming noch vorhanden ist, die Allokation jedoch granularer und selektiver erfolgt.
Ein klarer Trend zeigt sich bei der Fokussierung auf Infrastruktur. Der Löwenanteil der Finanzierungen floss in Projekte, die skalierbare Gaming-Infrastrukturen entwickeln. Dies unterstreicht das Vertrauen der Investoren in das langfristige Potenzial des Sektors. Herausragende Beispiele sind MARBLEX, die Blockchain-Sparte von Netmarble, mit einem neuen Semi-Publishing-Modell und einem 20-Millionen-Dollar-Fonds gemeinsam mit Immutable, sowie The Game Company, die 10 Millionen Dollar für Cloud-Gaming erhielt.
Parallel dazu gewinnen Künstliche Intelligenz (KI) und Interoperabilität zunehmend an Bedeutung. Die Branche strebt nach höherer Qualität, Innovation und nahtlosen Übergängen zwischen Plattformen. Dies manifestiert sich in verbesserter Spielmechanik und KI-gesteuerten NPCs oder Prozessen. Projekte wie Parallel Colony, Nifty Island und Blocklords integrieren bereits KI, während ChronoForge und Sipher Odyssey KI-Features explorieren, was auf eine Transformation hin zu adaptiveren Spielwelten hindeutet.
Die Branche steht jedoch weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Jüngste Hacks und Exploits führten zu Fiatverlusten von über 2 Milliarden US-Dollar und verdeutlichen die Marktvolatilität. Auch der Rückgang des Total Value Locked (TVL) in DeFi-Protokollen nach Vorfällen wie dem Bybit-Exploit spiegelt die wirtschaftlichen Unsicherheiten wider. Dennoch bleibt die Nutzerbasis mit 24 Millionen täglichen Unique Active Wallets (UAW) erstaunlich stabil, was eine gewisse Resilienz signalisiert. Laut einem Bericht von Gam3s.gg erlebte das Web3-Gaming im Januar 2025 jedoch ein bemerkenswertes Wachstum.