CZ wehrt sich: Keine Aussage gegen Freund Justin Sun?

Ein brisanter WSJ-Bericht erschüttert die Kryptoszene: Hat Binance-Gründer CZ gegen TRON-Gründer Justin Sun ausgesagt? Beide dementieren vehement, doch die Vorwürfe wiegen schwer und könnten ernste Konsequenzen nach sich ziehen.

Die Kryptowelt ist in Aufruhr über einen brisanten Bericht des Wall Street Journal (WSJ). Demnach soll Binance-Gründer Changpeng Zhao (CZ) im Rahmen seines Vergleichs mit dem US-Justizministerium (DOJ) belastende Aussagen gegen TRON-Gründer Justin Sun gemacht haben. Diese schwerwiegenden Anschuldigungen, die auf anonymen Quellen beruhen, haben bei beiden Krypto-Grössen für heftige Reaktionen gesorgt und werfen Fragen zur Integrität und zu geheimen Absprachen auf höchster Ebene auf. Die Marktvolatilität könnte zunehmen.

Der WSJ-Artikel legt nahe, CZs Kooperation sei Teil eines Deals gewesen, um eine mildere Strafe zu erhalten, nachdem Binance eine Rekordstrafe von 4,3 Milliarden US-Dollar zahlen musste. Brisant ist dies vor allem, da Justin Sun bereits im Visier der US-Börsenaufsicht SEC steht. Ihm werden Verstösse gegen Wertpapiergesetze, unregistrierte Token-Verkäufe (TRX, BTT) und illegales Wash-Trading vorgeworfen. Die Anschuldigungen kommen also zu einem für Sun ohnehin kritischen Zeitpunkt.

Der Bericht ist irreführend und falsch. Es gibt keine solche Vereinbarung. Hätte ich als Regierungszeuge ausgesagt, müsste ich keine Haftstrafe absitzen.

CZ wies die Vorwürfe auf X (vormals Twitter) entschieden zurück. Er hatte bereits vorab vor einer „grundlosen Schmähschrift“ der WSJ gewarnt und vermutet, jemand bezahle Journalisten, um ihn zu diffamieren. Seine Argumentation: Als geschützter Zeuge hätte er keine viermonatige Haftstrafe wegen Verstössen gegen Anti-Geldwäsche-Gesetze (AML) antreten müssen, die er kürzlich verbüsst hat. Dieser Vergleich mit dem DOJ kostete ihn zudem 50 Millionen Dollar persönlich und eine dreijährige Sperre bei Binance.

Auch Justin Sun reagierte prompt auf X. Er habe „keine Kenntnis von den Gerüchten oder einer DOJ-Beteiligung“. Sun bezeichnete CZ als „Mentor und engen Freund“, der ihn stets unterstützt habe. Er betonte, direkte und ehrliche Kommunikationswege sowohl zu CZ als auch zum DOJ zu pflegen. Diese Aussage unterstreicht den Versuch, die Beziehung zu CZ öffentlich zu festigen und gleichzeitig Kooperationsbereitschaft gegenüber den Behörden zu signalisieren.

Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten und das DOJ Anklage gegen Sun erheben, wären die Folgen für den Kryptomarkt gravierend. TRON (TRX) und BitTorrent (BTT) könnten massiven regulatorischen Druck erfahren, bis hin zu Delistings von Börsen und Fiatverlusten für Anleger. Auch die mit Sun verbundenen Börsen HTX und Poloniex könnten ins Visier geraten. Ein Vertrauensverlust im gesamten Ökosystem wäre eine wahrscheinliche und potenziell verheerende Konsequenz in einem ohnehin volatilen Marktumfeld.

Die Spannungen spielen sich vor einem komplexen regulatorischen Hintergrund ab. Binance verhandelt aktiv mit US-Behörden, um die strenge Aufsicht zu lockern und einen gerichtlich bestellten Compliance-Monitor loszuwerden. Gleichzeitig gibt es Gerüchte über eine mögliche Kooperation mit World Liberty Financial (WLFI), einem Krypto-Unternehmen mit Verbindungen zur Trump-Familie, bezüglich der Listung eines neuen Stablecoins. Dies zeigt die komplexen Verflechtungen von Politik, Finanzen und Regulierung, in denen sich Binance bewegt.

Die Situation bleibt undurchsichtig. Während CZ die Anschuldigungen vehement als „Verleumdung“ zurückweist und Sun sich ahnungslos gibt, steht die Möglichkeit weiterer rechtlicher Schritte im Raum. Die entschiedenen Dementis beider Akteure deuten auf einen Versuch hin, den Schaden zu begrenzen und ihre Reputation zu wahren. Doch die Gerüchteküche brodelt, und die potenziellen Auswirkungen auf den Markt und die betroffenen Projekte erfordern weiterhin höchste Aufmerksamkeit von Investoren und Marktbeobachtern.