Ein Bericht der Blockchain-Intelligence-Firma Arkham enthüllt: Die deutsche Regierung hat durch den Verkauf ihrer Bitcoin-Bestände im Jahr 2024 einen potenziellen Gewinn von über 2,3 Milliarden US-Dollar verpasst. Ein Blick auf die Hintergründe, die Analysen und die weitreichenden Folgen dieser umstrittenen Entscheidung.
In einem Fall, der die Komplexität des Kryptomarktes aufzeigt, hat die deutsche Regierung einen potenziellen Gewinn von über 2,3 Milliarden US-Dollar verpasst. Dies geschah durch den Verkauf ihrer Bitcoin-Bestände im Jahr 2024. Die Analyse stammt von der Blockchain-Intelligence-Firma Arkham, die die Transaktionen und deren Auswirkungen detailliert untersucht hat. Dieser Vorfall unterstreicht die Herausforderungen, denen Regierungen bei der Verwaltung von digitalen Vermögenswerten gegenüberstehen.
Die Geschichte begann im Januar 2024, als die sächsische Polizei Bitcoins im Wert von über drei Milliarden Euro sicherstellte. Diese stammten von den Betreibern der illegalen Streaming-Plattform Movie2k, die erhebliche Erlöse in Bitcoin umgewandelt hatten. Dies war ein bedeutender Schlag gegen die Cyberkriminalität und führte zu einer erheblichen Bitcoin-Sicherstellung durch die deutschen Behörden.
Ein wichtiger Meilenstein war die Festnahme des Hauptbetreibers von Movie2k im Ausland im Mai 2023. Im Rahmen eines Deals mit der Generalstaatsanwaltschaft Dresden übertrug der Betreiber sein Bitcoin-Vermögen an die deutschen Behörden, um seine Freiheit zu erlangen. Trotz dieser Vereinbarung steht der Betreiber weiterhin wegen zahlreicher Urheberrechtsverstöße und Geldwäsche vor Gericht.
Das Bundeskrimalamt (BKA) begann im Juni und Juli 2024 mit dem Verkauf der sichergestellten Bitcoins. Eine speziell gekennzeichnete Wallet führte Transaktionen durch, bei denen insgesamt 49.858 Bitcoin (BTC) verkauft wurden. Der Durchschnittspreis dieser Verkäufe lag bei etwa 57.900 US-Dollar, was einem Gesamtwert von über 2,89 Milliarden US-Dollar entsprach. Diese Verkäufe wurden schrittweise durchgeführt.
Die Entscheidung, die Bitcoins frühzeitig zu verkaufen, hatte signifikante finanzielle Konsequenzen. Laut Arkham hätte der Wert der Bitcoins, wenn sie behalten worden wären, bei über 5,24 Milliarden US-Dollar liegen können. Dies bedeutet, dass die deutsche Regierung durch den Verkauf zu einem ungünstigen Zeitpunkt mehr als 2,35 Milliarden US-Dollar an potenziellen Gewinnen verloren hat. Der Bitcoin-Kurs lag zum Zeitpunkt der Veröffentlichung über 104.700 US-Dollar.
Die Verkaufsstrategie war nicht darauf ausgerichtet, den Marktinfluss zu minimieren und die Profitabilität zu maximieren. Sie versuchten, so viel Liquidität wie möglich zu erzielen.
Die Art und Weise der Verkäufe sorgte ebenfalls für Kritik. Miguel Morel, der Gründer von Arkham Intelligence, bemerkte, dass die Strategie der deutschen Regierung nicht optimiert war. Die Transaktionen wurden auf mehrere Börsen verteilt, um so viel Liquidität wie möglich aus jedem Orderbuch zu ziehen, anstatt eine strategischere Vorgehensweise zu wählen. Dies könnte den Bitcoin-Kurs stärker beeinflusst haben.
Die Unsicherheit unter den Investoren über mögliche weitere Verkäufe durch die deutsche Regierung trug ebenfalls zu den Marktschwankungen bei. Erst als die Wallet der deutschen Regierung im Juli 2024 keine Bitcoins mehr zum Verkauf anbot, erholte sich der Bitcoin-Kurs und überwand die psychologisch wichtige Marke von 60.000 US-Dollar. Der Markt reagierte also sensibel auf die staatlichen Verkäufe.