Telegram Gründer Durov verhaftet: ‚Bin verwirrt‘

Pavel Durov, Gründer von Telegram, befindet sich seit August 2024 in rechtlicher Bedrängnis in Frankreich. Seine Verhaftung und anschließende Inhaftierung erregten internationale Aufmerksamkeit und werfen zahlreiche Fragen auf. Durov selbst äußert sich verwirrt über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.

Am 24. August 2024 wurde Pavel Durov, Gründer von Telegram, am Pariser Flughafen Le Bourget verhaftet, als er aus Aserbaidschan eintraf. Die Verhaftung erfolgte durch die Lufttransportgendarmerie und Ermittler des französischen Nationalen Amts für Betrugsbekämpfung. Durov wurde von einer Frau und einem Bodyguard begleitet. Berichten zufolge wusste Durov wahrscheinlich von einem Haftbefehl, schien aber ein Gefühl der Straffreiheit zu haben. Die französischen Behörden beobachteten ihn monatelang wegen Verdachts auf illegale Aktivitäten wie Betrug, Drogenhandel und Terrorismus via Telegram.

Durov wurde auf sechs Anklagen hin indictment, primär wegen Nichteinhaltung von Polizeianfragen und Unterstützung illegaler Aktivitäten über die Plattform. Frankreich kritisiert Telegrams mangelnde Kooperation, die angeblich 2.460 Fälle zwischen 2013 und 2024 behindert haben soll.

„Ich bin verwirrt über die Gründe für meine Verhaftung“, äußerte Pavel Durov in einem Interview, Betonend, dass Telegram stets kooperiert habe.

Nach seiner Verhaftung wurde Durov gegen eine Kaution von 5 Millionen Euro freigelassen. Er muss sich regelmäßig bei der Polizei melden und steht in Paris unter strenger Überwachung. Im März 2025 wurde eine Änderung der Bewährungsauflagen genehmigt, die ihm vorübergehend erlaubte, Frankreich zu verlassen, was er auch tat.

Trotz der temporären Lockerung bleiben Durovs Reisefreiheiten stark eingeschränkt. Anträge, in die USA zu reisen, um mit Investitionsfonds zu verhandeln, oder nach Norwegen für das Oslo Freedom Forum, wurden von französischen Behörden abgelehnt. Die Begründung ist, dass solche Reisen nicht als notwendig oder gerechtfertigt erscheinen.

Die rechtlichen Schwierigkeiten haben signifikante Auswirkungen auf Telegram. Yulia Conley, Telegrams Leiterin für externe und Regierungsbeziehungen, deutet an, dass mangelndes Personal im Bereich der Inhaltemoderation ein Hauptgrund für die aktuelle Eskalation sein könnte. Durov behauptet, Telegram kooperiere weltweit und habe Daten von rund 10.000 Nutzern bereitgestellt. Dennoch bleibt die Zukunft von Telegram und seiner Führung unsicher; Durovs Prozess wird voraussichtlich nicht vor einem Jahr beginnen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet diese Entwicklung genau, da sie weitreichende Implikationen für die digitale Kommunikation und die Rolle von Tech-Unternehmen bei der Kriminalitätsbekämpfung haben könnte.