El Salvadors Bitcoin-Traum: Geplatzt oder nur vertagt?

El Salvador setzte alles auf eine Karte: Bitcoin als Währung. Doch profitiert die Bevölkerung wirklich davon? Oder ist es ein riskantes Spiel mit ungewissem Ausgang? Kritiker warnen vor hohen Fiatverlusten und mangelnder Akzeptanz.

El Salvador wagte 2021 ein riskantes Spiel mit Bitcoin. Präsident Bukele malte das Bild einer finanziellen Revolution. Doch was ist daraus geworden? Kritiker sehen in den Bitcoin-Reserven des Landes vor allem ein Spekulationsobjekt, das den Bürgern kaum Vorteile bringt. Besonders brisant: Jüngste Änderungen im Zuge der IWF-Vereinbarung erschweren den Zugang zu Bitcoin für die Bevölkerung zusätzlich. Hat sich der Traum vom Krypto-Paradies für den durchschnittlichen Salvadorianer ausgeträumt?

El Salvador hortete Anfang 2025 stolze 6.044 Bitcoin. Bukele bekräftigte unermüdlich, das Land kaufe täglich Bitcoin zu. Das Ziel: El Salvador als Krypto-Leuchtturm zu positionieren. Es wurden Konferenzen veranstaltet und massiv in die Infrastruktur investiert. Doch der Alltag vieler Salvadorianer sieht anders aus.

„Die Bitcoin-Reserven des Landes bringen keine spürbaren Vorteile für die Bevölkerung.“ Diese Aussage einer führenden NGO-Vertreterin hallt wie ein Warnschuss durch die Krypto-Welt.

Ende 2024 gaben laut Umfragen 92 % der Bevölkerung an, Bitcoin nicht für alltägliche Transaktionen zu nutzen. Warum? Die Akzeptanz im privaten Sektor ist gering. Viele Bürger haben weder das Wissen noch die Geräte. Und die extreme Volatilität macht das Bezahlen und Sparen mit Bitcoin zu einem riskanten Unterfangen. Das Vertrauen schwindet.

Der IWF diktierte El Salvador strengere Regeln im Gegenzug für einen 1,4-Milliarden-Dollar-Fonds. Steuerzahlungen sind nur noch in US-Dollar möglich. Die Bitcoin-Nutzung ist freiwillig. Diese Maßnahmen sollen das Risiko für die Staatsfinanzen begrenzen. Doch sie beschneiden auch die Möglichkeiten für den Bürger, von Bitcoin zu profitieren.

NGOs bemängeln, dass die Bitcoin-Reserven des Landes primär ein Spekulationsobjekt der Regierung sind. Die erhoffte finanzielle Inklusion bleibt aus. Vor allem die ärmere Landbevölkerung wird abgehängt. Die Volatilität der staatlichen Bitcoin-Reserven birgt finanzielle Risiken für den Staatshaushalt. Und die Bitcoin-Politik wird als PR-Strategie genutzt.

Präsident Bukele hält unbeirrt an Bitcoin fest. Doch die Regierung muss Wege finden, die Vorteile der Technologie tatsächlich der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Bildung, bessere Infrastruktur, sichere Zahlungsmöglichkeiten und klare Regulierung sind essenziell. Sonst bleibt Bitcoin ein Spielball der Eliten.

El Salvadors Bitcoin-Experiment hat die Welt in Atem gehalten. Doch die Vorteile für den Bürger sind begrenzt. Die Regierung scheitert bisher daran, Bitcoin im Alltag zu etablieren. Der Einfluss des IWF hat die Nutzung weiter eingeschränkt. Bitcoin droht, ein staatliches Spekulationsinstrument zu bleiben, das die sozialen Herausforderungen des Landes nicht löst. Laut americasquarterly.org hat Bitcoins Rückzug wertvolle Lektionen hinterlassen.