Analysen zeigen: Ethereum hat Bitcoin seit seinem Start nur in 15% der Zeit übertroffen. Diese alarmierende Underperformance, besonders in den letzten fünf Jahren, wirft Fragen auf. Wir untersuchen die Daten, Expertenmeinungen und die zukünftigen Aussichten beider Krypto-Giganten.
Seit dem Launch von Ethereum im Jahr 2015 hat das ETH/BTC-Verhältnis eine wechselhafte Geschichte durchlaufen. Datenanalysen, unter anderem von Glassnode-nahen Quellen, zeigen jedoch ein klares Bild: Ethereum hat Bitcoin nur an etwa 15% der Handelstage seit seiner Einführung outperformt. Diese Analyse beleuchtet die historische Performance, die Ursachen für die jüngste Underperformance und wirft einen Blick auf die On-Chain-Metriken und zukünftigen technologischen Entwicklungen beider führender Kryptowährungen, um die Dynamik zu verstehen und mögliche Fiatverluste bei einseitiger Positionierung zu verdeutlichen.
In den Anfangsjahren, speziell zwischen Mitte 2015 und Mitte 2017, zeigte Ethereum eine beeindruckende Stärke gegenüber Bitcoin. Das ETH/BTC-Verhältnis stieg signifikant an. Diese Phase war geprägt vom Hype um Ethereum als Plattform für Smart Contracts und dezentralisierte Anwendungen (dApps), was eine hohe Nachfrage und entsprechende Preissteigerungen nach sich zog. Frühe Investoren konnten hier signifikante Gewinne im Verhältnis zu Bitcoin realisieren, was die Attraktivität des jungen Netzwerks unterstrich und viele neue Nutzer anzog.
Die letzten fünf Jahre zeichnen jedoch ein anderes Bild. Bitcoin hat Ethereum konstant übertroffen. Das ETH/BTC-Verhältnis erreichte am 9. April ein Fünfjahrestief von 0,018 – ein Niveau, das zuletzt im Dezember 2019 gesehen wurde. Während Bitcoin neue Allzeithochs erklomm, kämpfte Ethereum darum, Schritt zu halten. Selbst als Bitcoin nur moderat korrigierte, verzeichnete Ethereum teils überproportionale Verluste, was die relative Schwäche im aktuellen Marktzyklus unterstreicht und Sorgen bei Long Term Holdern weckt.
Ich liebe Ethereum, aber es ist Zeit, der Realität ins Auge zu sehen: Ethereum hat in den letzten 4 Jahren etwa die gleiche Anzahl an aktiven Adressen wie zuvor.
Diese Stagnation bei den Hauptnetzwerk-Adressen, wie von Web3-Forscherin Stacy Muur angemerkt, nährt Bedenken über das Netzwerkwachstum. Allerdings muss diese Metrik im Kontext betrachtet werden. Ein signifikanter Teil der neuen Nutzeraktivität findet mittlerweile auf Layer-2-Skalierungsnetzwerken statt. Daten von L2beat zeigen ein enormes Wachstum des Total Value Locked (TVL) auf diesen L2s, was auf eine Verlagerung, nicht unbedingt Stagnation, der Nutzerbasis hindeutet und die Skalierungsbemühungen von Ethereum unterstreicht.
Trotz der Bedenken deuten technische Indikatoren wie fraktale Muster, die an die Marktzyklen von 2018 und 2022 erinnern, auf einen möglichen Boden für Ethereum nahe der 1.000-USD-Marke hin. Dies könnte eine wichtige Unterstützungszone darstellen. Gleichzeitig unterscheiden sich die technologischen Roadmaps fundamental: Bitcoin festigt seine Rolle als digitales Gold und Wertspeicher mittels Proof-of-Work, während Ethereum mit dem Übergang zu Proof-of-Stake (Ethereum 2.0) und Sharding auf Skalierbarkeit, Nachhaltigkeit und erweiterte Anwendungsfälle abzielt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die historische Outperformance von Ethereum gegenüber Bitcoin auf wenige, frühe Phasen beschränkt war. Die aktuelle Marktdynamik favorisiert klar Bitcoin. Dennoch erfüllen beide Netzwerke komplementäre Funktionen: Bitcoin als etablierter Wertspeicher, Ethereum als führende Smart-Contract-Plattform. Die Entwicklungen bei Layer-2 und die Umstellung auf PoS sind entscheidend für Ethereums Zukunft. Anleger sollten die unterschiedlichen Narrative und Risikoprofile beider Assets genau analysieren, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Für ein detailliertes Verständnis der Unterschiede, kann man Bitcoin vs Ethereum vergleichen.