Ether explodiert nach Pectra: Wende oder Falle?

Nach dem Pectra-Upgrade erlebte Ether einen atemberaubenden Kurssprung von fast 20%. Dieser Anstieg überraschte den Markt nach Monaten seitwärts gerichteter Preisentwicklung und wirft die Frage auf: Ist dies der lang ersehnte Wendepunkt?

Am 7. Mai 2025 wurde das mit Spannung erwartete Pectra-Upgrade der Ethereum-Blockchain ausgerollt, und die Auswirkungen waren dramatisch. Innerhalb von nur 24 Stunden schnellte Ether (ETH) um fast 20% in die Höhe und erreichte einen Preis von 2.230 USD. Dieser unerwartete Sprunghafte Anstieg hat viele im Markt überrascht, besonders nach Monaten eher verhaltenen Kursverhaltens für ETH. Die Frage, ob dies einen echten Wendepunkt darstellt, steht im Raum.

Das Pectra-Upgrade ist eine Fusion aus zwei Kern-Updates: dem Prague-Execution-Layer-Hard-Fork und dem Electra-Consensus-Layer-Upgrade. Als das bisher umfangreichste Upgrade für Ethereum implementiert es insgesamt 11 entscheidende Ethereum Improvement Proposals (EIPs). Diese zielen auf diverse Verbesserungen ab, von der Benutzererfahrung bis zur Netzwerkperformance, und läuten potenziell eine neue Phase für das Netzwerk ein.

Ein zentraler Pfeiler des Pectra-Upgrades ist die Einführung sogenannter „Smart Accounts“. Diese ermöglichen es Endbenutzerkonten, analog zu Smart Contracts zu agieren, was jede Wallet zu einer hochgradig programmierbaren und anpassbaren Einheit macht. Stell dir vor, deine Wallet wird zur flexiblen Plattform für deine spezifischen Bedürfnisse im On-Chain-Space. Dies erweitert die Möglichkeiten der Interaktion mit dem Netzwerk erheblich.

Ebenso wichtig sind die umfangreichen Verbesserungen am Staking-System. Durch die Erhöhung der Funding-Limits um das 64-fache und die Einführung inkrementeller Staking-Bilanzen wird das Management von Validatoren deutlich vereinfacht. Diese Änderungen reduzieren nicht nur den notwendigen Netzwerkoverhead, sondern erleichtern es auch großen Institutionen sowie individuellen Stakern, nahtlos am Konsensmechanismus teilzunehmen.

Die massiven Auswirkungen auf den Ether-Preis nach Pectra waren unübersehbar. Der Preisanstieg erfolgte mit einer solchen Wucht, dass pseudonyme Händler auf Social Media von einer „pretty insane candle“ sprachen. Innerhalb desselben 24-Stunden-Fensters stieg das Open Interest (OI) für Ether um beachtliche 21% an, was auf eine starke Zunahme der spekulativen Aktivität hindeutet.

Crypto-Trader Alex Kruger betonte, dass der Preissprung primär durch neue Long-Positionen getrieben wurde. Daten von CoinGlass zeigten, dass ein Rückfall auf 2.000 USD über 2 Milliarden USD an Long-Positionen von der Liquidation bedroht hätte. Dieser schnelle Anstieg erwischte viele Shorts auf dem falschen Fuß und führte zu Liquidationen von etwa 328 Millionen USD an Ether-Short-Positionen.

ETH-Halter denken, dass dies vielleicht endlich der Wendepunkt sein könnte.

Obwohl Pectra ein wesentlicher Katalysator war, trugen auch andere externe Faktoren zum Preisanstieg bei. Experten nennen die Senkung der US-Zölle auf britische Autos und Stahl im Rahmen eines Handelsabkommens sowie die geplante Übernahme von Deribit durch Coinbase als zusätzliche positive Nachrichten, die das allgemeine Kryptomarkt-Sentiment stützten und potenziell indirekt auf ETH einwirkten.