ETH-Wert im Visier: Warnung eines Bitcoin-Maximalisten

Der Streit zwischen Bitcoin und Ethereum kocht hoch. Bitcoin-Maximalist Samson Mow warnt eindringlich: Ethereum ist massiv überbewertet. Seine Analyse deckt auf, warum der aktuelle ETH-Preis trügerisch sein könnte und fundamentale Schwächen aufweist.

In der Kryptowelt tobt der Konflikt zwischen Bitcoin- und Ethereum-Anhängern. Samson Mow, CEO von JAN3 und bekannter Bitcoin-Maximalist, gießt Öl ins Feuer: Er behauptet, Ethereum (ETH) sei trotz des beeindruckenden Bitcoin-Anstiegs seit 2022 massiv überbewertet. Seine Kritik zielt auf die fundamentalen Unterschiede und die Preisentwicklung der beiden führenden digitalen Währungen ab. Mow sieht eine erhebliche Diskrepanz, die Investoren seiner Meinung nach ignorieren, was zu potenziellen Fiatverlusten führen könnte, sollten sich seine Thesen bewahrheiten.

Ein Kernpunkt von Mows Analyse ist die krasse Leistungsdivergenz: Während Bitcoin seit August 2022 von ca. 21.500 USD auf über 82.000 USD stieg (ein Plus von rund 270%), dümpelt Ethereum bei etwa 1.558 USD – nahezu unverändert zum Stand von August 2022. Diese Stagnation gegenüber dem BTC-Aufschwung nutzt Mow als Beleg dafür, dass der Markt ETH falsch bewerte. Er untermauerte seine langjährige Skepsis kürzlich durch das erneute Teilen eines kritischen Tweets aus dem Jahr 2022.

Der Preis von Ethereum korreliert nicht mit seinen fundamentalen Werten. Investoren zahlen zu viel für ein Asset, dessen Versorgung künstlich aufgebläht ist.

Besonders die Versorgungsunterschiede stehen im Fokus. Bitcoin hat ein hartes Limit von 21 Millionen Coins. Ethereum hingegen hat über 120 Millionen umlaufende Token, von denen etwa 72 Millionen (ca. 60%) bereits vor dem öffentlichen Start durch Premining erzeugt wurden – ein rotes Tuch für viele Krypto-Puristen. Mow rechnet vor: Hätte ETH nur 21 Millionen Coins, läge der Preis pro Token bei ca. 9.300 USD. Dies soll die angebliche Überbewertung durch die hohe Token-Inflation verdeutlichen.

Auch makroökonomische Faktoren beeinflussen die Kurse. Ethereum erreichte kürzlich durch Handelsspannungen zwischen den USA und China ein Tief bei 1.380 USD. Nach einer Ankündigung Trumps zur Aussetzung von Zollerhöhungen (außer für China) schnellte der ETH-Preis wieder auf 1.680 USD. Dies zeigt, dass beide Kryptowährungen, trotz unterschiedlicher Wertpropositionen und Marktperformance, anfällig für globale wirtschaftliche Ereignisse bleiben und kurzfristige Volatilität aufweisen.

Mows Kritik ist nicht neu; er wettert seit Jahren gegen Ethereum und warnt Investoren eindringlich. Er prognostiziert einen Bitcoin-Preis von 1 Million USD noch in diesem Jahr und rät Anlegern, alles – einschließlich Ethereum – zu verkaufen und vollständig in Bitcoin zu investieren. Seine Warnung impliziert, dass viele Altcoins, auch prominente wie ETH, letztlich scheitern könnten, während Bitcoin als digitales Gold Bestand haben wird. Es stellt sich die Frage welche Faktoren den Preis von Kryptowährungen beeinflussen.

Die Auseinandersetzung spiegelt tiefgreifende philosophische Differenzen wider. Bitcoin-Maximalisten wie Mow betonen die absolute Knappheit und den Wertspeicher-Charakter von BTC. Ethereum-Befürworter hingegen heben die Smart-Contract-Fähigkeiten und das Potenzial für dezentrale Anwendungen (dApps) hervor, was ein breiteres Anwendungsspektrum ermögliche. Diese unterschiedlichen Sichtweisen prägen die Debatte um die jeweilige Daseinsberechtigung und Bewertung.

Selbst die Genehmigung von Spot-Ethereum-ETFs sieht Mow kritisch. Er argumentiert, diese Finanzprodukte würden auf keine signifikante Nachfrage stoßen und Bitcoin-Investoren würden ihre Strategien dadurch nicht ändern. Diese Einschätzung steht im Kontrast zu Michael Saylor (MicroStrategy), der glaubt, dass ETH-ETFs die gesamte Krypto-Anlageklasse stärken und indirekt sogar mehr Kapital zu Bitcoin lenken könnten, was die Komplexität der Markteinschätzungen verdeutlicht.