EU-Krypto-Regulierung: Frankreich blockiert Passporting?

Die EU-Krypto-Regulierung MiCA steht vor Herausforderungen. Frankreich erwägt, das sogenannte „Passporting“ für Krypto-Unternehmen zu blockieren. Dies könnte die Harmonisierung des europäischen Kryptomarktes gefährden und zu Spannungen führen.

MiCA zielt darauf ab, einen harmonisierten Regulierungsrahmen für Krypto-Assets in der EU zu schaffen. Sie soll Innovationen fördern und gleichzeitig Verbraucher und Marktteilnehmer schützen. Die Verordnung soll regulatorische Arbitrage verhindern, bei der Unternehmen Standorte mit laxeren Vorschriften suchen.

Die französische Finanzaufsichtsbehörde AMF äußert Bedenken. Sie befürchtet, dass einige Krypto-Unternehmen Lizenzen in EU-Ländern mit weniger strengen Auflagen suchen, um strengere französische Anforderungen zu umgehen (

Die AMF schließt nicht aus, das „Passporting“ von Lizenzen aus anderen Mitgliedsstaaten zu verweigern, was einem erheblichen Eingriff in den Markt gleichkäme. Dies könnte Krypto-Firmen den Betrieb in Frankreich untersagen, wenn diese ihre Lizenz in einem anderen EU-Land erhalten haben.

Frankreich, Italien und Österreich fordern eine stärkere Aufsicht durch die ESMA, um eine einheitlichere Überwachung großer Krypto-Unternehmen zu gewährleisten. Dies soll unterschiedliche Anwendungen der MiCA-Verordnung verhindern.

Einige Rechtsexperten sehen eine Blockade des „Passporting“ als potenziell unvereinbar mit MiCA an. Sie argumentieren, dass MiCA eine direkte und einheitliche Anwendung in allen Mitgliedsstaaten vorsieht.

MiCA trat im Dezember 2024 für Krypto-Asset-Dienstleister in Kraft. Einige Bestimmungen gelten bereits seit Juli 2024, während der Großteil der Verordnung voraussichtlich Anfang 2025 wirksam wird.

Die französische Initiative stellt den freien Dienstleistungsverkehr innerhalb der EU in Frage. Es bestehen unterschiedliche Ansichten der nationalen Behörden in Bezug auf zentrale Aufsichtsfragen.