Die Europäische Union plant die Einführung von Euro-Stablecoins, um der Dominanz des US-Dollars im digitalen Währungsraum entgegenzuwirken. Ziel ist es, die finanzielle Souveränität Europas zu stärken und die Abhängigkeit von US-dominierten Zahlungssystemen zu verringern. Die Initiative wird von der EZB unterstützt.
Derzeit werden etwa 97 % des globalen Stablecoin-Marktes von an den US-Dollar gekoppelten Währungen dominiert. EZB-Vorstandsmitglied Piero Cipollone betonte die Notwendigkeit eines digitalen Euro, um den Einfluss des US-Dollars im Stablecoin-Sektor auszugleichen.
Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert an einen stabilen Vermögenswert gekoppelt ist, meistens an traditionelle Währungen wie den Euro oder den US-Dollar. Sie sollen die Volatilität anderer Kryptowährungen wie Bitcoin reduzieren.
Ein Euro-Stablecoin könnte Europas finanzielle Unabhängigkeit stärken, Innovationen im europäischen Zahlungsverkehr fördern und schnellere, günstigere internationale Transaktionen ermöglichen.
Die EU hat mit der MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets) einen Rechtsrahmen für digitale Vermögenswerte geschaffen, der auch Stablecoins umfasst. Dieser Rahmen soll Rechtssicherheit, Reserveanforderungen, Aufsicht und Verbraucherschutz gewährleisten.
Einige Experten warnen vor Risiken für die Finanzstabilität, insbesondere wenn Stablecoins durch Bankeinlagen gedeckt sind. Bei einer plötzlichen Flucht aus Stablecoins könnten Banken in Schwierigkeiten geraten.
Neben Euro-Stablecoins arbeitet die Europäische Zentralbank (EZB) an einem digitalen Euro, einer digitalen Version des Bargelds, die von der Zentralbank ausgegeben wird.
Die Akzeptanz eines digitalen Euro hängt stark vom Vertrauen der Bürger in Datenschutz, Governance und die Unabhängigkeit der EZB ab. Es gilt, die potenziellen Risiken zu berücksichtigen und einen klaren Regulierungsrahmen zu schaffen.




