Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) hat einen bedeutenden Schritt zur Integration digitaler Assets unternommen, indem sie einen Entwurf zur Umsetzung des GENIUS Acts veröffentlichte. Dieser erlaubt US-Banken künftig die Ausgabe von Stablecoins, die zu 100 % durch liquide Vermögenswerte gedeckt sein müssen und keinerlei Zinsen tragen dürfen. Dies markiert einen historischen Moment für das traditionelle Bankwesen.
Der von US-Präsident Donald Trump im Juli 2025 unterzeichnete GENIUS Act schafft einen umfassenden Regulierungsrahmen für Zahlungstablecoins in den Vereinigten Staaten. Das Gesetz stellt sicher, dass Stablecoins zu 100 % durch US-Dollar oder andere hochwertige, liquide Vermögenswerte gedeckt sind. Emittenten müssen monatliche Reserveberichte veröffentlichen und sich unabhängigen Prüfungen unterziehen. Die Einlösbarkeit der Stablecoins ist auf Verlangen garantiert, jedoch sind sie weder gesetzliches Zahlungsmittel noch verzinslich.
Die FDIC hat einen detaillierten 38-seitigen Regelungsentwurf vorgelegt, der die Genehmigungsanforderungen für die Ausgabe von Stablecoins durch Tochtergesellschaften von FDIC-beaufsichtigten Banken festlegt. Dieser Schritt ist die erste konkrete regulatorische Maßnahme zur Implementierung des GENIUS Acts und ebnet den Weg für US-Banken, eigene Stablecoins zu emittieren.
Banken, die Stablecoins ausgeben möchten, müssen einen Antrag über eine Tochtergesellschaft stellen, die dann zusammen mit der Muttergesellschaft von der FDIC bewertet wird.
Der Antragsprozess erfordert umfassende Informationen zu Eigentumsmodellen, Betriebsstrategien und Reservemanagementverfahren. Die FDIC hat nach Vollständigkeitsbestätigung 120 Tage Zeit für eine Entscheidung. Bei ausbleibender Bearbeitung gilt der Antrag unter bestimmten Bedingungen als automatisch genehmigt. Die FDIC wird nach Genehmigung zur primären Bundesaufsichtsbehörde für die Stablecoin-Aktivitäten.
Die vorgeschlagene Regelung unterliegt derzeit einem öffentlichen Konsultationszeitraum. FDIC-Vorsitzender Travis Hill betonte, dass der Ansatz flexibel gestaltet werde, um Risiken zu bewerten, ohne unnötige Belastungen zu schaffen. Ziel ist es, regulierte Stablecoin-Aktivitäten in die USA zu verlagern und die Rolle US-amerikanischer Finanzinstitute in der Blockchain-basierten Zahlungsinfrastruktur zu stärken. Es gab jedoch auch Bedenken von Bankenverbänden bezüglich möglicher Schlupflöcher im GENIUS Act, die eine Verzinsung von Stablecoins ermöglichen könnten.




