Die US-Einlagensicherung FDIC vollzieht eine bedeutende Wende in ihrer Krypto-Politik. Banken dürfen künftig ohne vorherige Genehmigung in zulässige Krypto-Aktivitäten einsteigen. Der Fokus verschiebt sich klar auf robustes Risikomanagement und Sicherheit.
Eine signifikante regulatorische Entwicklung bahnt sich an: Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) hat eine neue Richtlinie veröffentlicht, die FDIC-beaufsichtigten Banken erlaubt, Krypto-Aktivitäten ohne vorherige Genehmigung durchzuführen. Diese Kehrtwende signalisiert einen Paradigmenwechsel im Umgang der Aufsichtsbehörden mit digitalen Vermögenswerten. Ziel ist es, den regulatorischen Rahmen an die dynamische Krypto-Landschaft anzupassen, ohne dabei die Finanzstabilität und Sicherheit zu kompromittieren. Dies ist eine Abkehr von bisherigen, restriktiveren Ansätzen.
Die bisherige Notwendigkeit für Banken, die FDIC über geplante oder laufende Krypto-Aktivitäten zu informieren, wie im Financial Institution Letter (FIL-16-2022) festgelegt, entfällt. Dieser Schritt diente ursprünglich der Bewertung potenzieller Risiken für das US-Bankensystem. Mit dem neuen Financial Institution Letter (FIL-7-2025) vom 28. März 2025 hebt die FDIC diese Anforderung auf. Institute dürfen nun zulässige Krypto-Aktivitäten initiieren, was eine deutliche Lockerung darstellt und die Integration von Krypto ins traditionelle Banking fördern könnte.
Die FDIC betont: Institute müssen sicherstellen, dass alle Krypto-Aktivitäten sicher und solide durchgeführt und die damit verbundenen Risiken effektiv gemanagt werden.
Trotz der wegfallenden Genehmigungspflicht bleibt der Fokus auf robustes Risikomanagement und Sicherheit essenziell. Banken müssen die bestehenden Sicherheits- und Soliditätsprinzipien strikt einhalten. Das effektive Management von Markt- und Liquiditätsrisiken, operationalen und Cybersicherheitsrisiken ist unabdingbar. Ebenso müssen die Anforderungen an Verbraucherschutz und Anti-Geldwäsche (AML) weiterhin vollumfänglich erfüllt werden, um die Integrität des Finanzsystems zu wahren und Fiatverluste zu vermeiden.
Die FDIC plant eine enge Zusammenarbeit mit anderen Regulierungsbehörden wie dem Office of the Comptroller of the Currency (OCC) und der Federal Reserve. Ziel ist die Entwicklung kohärenter Leitlinien für Banken im Krypto-Sektor. Ein wichtiger Schritt wird die Ablösung älterer, interagierender Dokumente sein, die oft eine eher negative Sicht auf die Risiken von Kryptowährungen vertraten. Dieser behördenübergreifende Ansatz soll Klarheit und Konsistenz in der Regulierung schaffen.
FDIC Acting Chairman Travis Hill unterstrich die Bedeutung von Offenheit für Innovation und Technologieadaption. Die FDIC prüft den Einsatz von öffentlichen, permissionless Blockchains durch Banken als zukunftsweisende Entwicklung. Dies könnte Instituten ermöglichen, in innovative Bereiche wie die Emission von Kryptowährungen, das Agieren als Market Maker oder die Teilnahme an Blockchain-basierten Abwicklungs- und Zahlungssystemen vorzustoßen, ohne auf traditionelle regulatorische Hürden zu stoßen.
Die Krypto-Industrie wertet die Entscheidung der FDIC überwiegend als positives Signal. Es markiert eine Abkehr von informellem Druck hin zu klareren regulatorischen Leitplanken. Finanzinstitute erhalten somit einen definierteren Rahmen für den Einstieg in den Krypto-Sektor, ohne die Stabilität des Bankensystems zu gefährden. Die Anpassung spiegelt das Bemühen wider, mit der rasanten Entwicklung digitaler Assets Schritt zu halten und Bedenken aus früheren Regulierungsprozessen zu adressieren.
Zusammenfassend stellt die neue FDIC-Richtlinie einen wichtigen Meilenstein dar. Sie schafft einen regulatorischen Rahmen, der Innovation fördert und gleichzeitig die Finanzstabilität sichert. Durch die Betonung des Risikomanagements anstelle pauschaler Verbote oder Genehmigungspflichten ermöglicht die FDIC Banken eine aktivere Teilnahme an Krypto-Aktivitäten. Dies signalisiert eine zukunftsgerichtete Haltung und ebnet den Weg für eine tiefere Integration von Blockchain-Technologie ins traditionelle Finanzwesen.