Fed-Hammack: Inflationsrisiken bremsen Zinssenkungen

Beth Hammack, designiertes stimmberechtigtes Mitglied des FOMC ab 2026, äußert sich hawkish zu den US-Zinssätzen. Sie warnt vor einer Fehlinterpretation des jüngsten CPI-Rückgangs und sieht Inflationsrisiken als primär an.

Hammack hält baldige Zinssenkungen für unwahrscheinlich. Sie geht davon aus, dass die Zinsen für mehrere Monate, mindestens bis zum Frühjahr 2026, auf ihrem aktuellen Niveau verharren sollten. Ihre Begründung liegt in der Einschätzung, dass die Gefahren für die Preisstabilität derzeit gravierender sind als Bedenken bezüglich des Arbeitsmarktes.

„Der CPI im November unterschätzte wahrscheinlich die tatsächliche 12-monatige Preissteigerung aufgrund von Datenverzerrungen durch den Regierungsstillstand.“

Diese Verzerrungen, teilweise bedingt durch den Regierungsstillstand im Oktober und Anfang November, führen laut Hammack zu einer Unterschätzung der tatsächlichen Inflation. Ihre eigenen Berechnungen deuten auf eine Rate von 2,9 % bis 3,0 % hin. Die Inflation liegt damit seit über vier Jahren über dem 2 %-Ziel der Fed und wird voraussichtlich erst Ende 2027 oder Anfang 2028 das Ziel wieder erreichen.

Die aktuelle Geldpolitik wird von Hammack als „kaum restriktiv, wenn überhaupt“ beschrieben. Der Leitzins der Fed, der sich zwischen 3,5 % und 3,75 % bewegt, befinde sich nahe dem neutralen Niveau. Sie spricht sich daher gegen vorzeitige Zinssenkungen aus und plädiert für eine anhaltend straffere Politik zur Eindämmung des Inflationsdrucks.

Besondere Sorge bereiten Hammack die Teuerungsraten im Dienstleistungssektor (ohne Wohnraum) sowie die Auswirkungen von Zöllen auf Lieferketten. Diese Faktoren tragen zu den anhaltenden Inflationsrisiken bei, die eine Beibehaltung der restriktiven Geldpolitik rechtfertigen.