FTX Schock: Deine Rückzahlung blockiert? Milliarden wegen KYC eingefroren!

Der FTX-Kollaps wirkt nach: Obwohl Milliarden für Rückzahlungen bereitstehen, werden 2,5 Milliarden US-Dollar blockiert. Der Grund: Unerfüllte KYC-Anforderungen von 400.000 Nutzern. Lest hier, was das für Betroffene und den Markt bedeutet.

Die Aufarbeitung der FTX-Insolvenz vom November 2022 zieht sich hin. Nach dem Kollaps der einst zweitgrößten Krypto-Börse, ausgelöst durch den Missbrauch von Kundengeldern durch Alameda Research unter Sam Bankman-Fried, fehlten über 8 Milliarden US-Dollar. Der eingesetzte Insolvenzverwalter John J. Ray III legte einen ambitionierten Reorganisierungsplan vor, der eine hohe Rückzahlungsquote versprach. Doch nun zeigt sich: Nicht alle Gläubiger werden ihr volles Investment zurückerhalten, eine Entwicklung, die besondere Aufmerksamkeit erfordert.

Der vorgestellte Reorganisierungsplan unter John J. Ray III sah ursprünglich vor, zwischen 14,5 und 16,3 Milliarden US-Dollar an die Gläubiger auszuschütten. Dies hätte potenziell bis zu 98% der Forderungen abdecken können. Finanzielle Mittel dafür wurden unter anderem durch strategische Veräußerungen generiert, wie der Verkauf von Anteilen an der KI-Firma Anthropic für rund 900 Millionen US-Dollar. Diese Maßnahmen sollten die Grundlage für die Entschädigung der geschädigten Nutzer schaffen und Vertrauen zurückgewinnen.

Die Rückzahlungen sind gestaffelt. Vorrangig sollen Gläubiger der sogenannten „Convenience Class“ mit Forderungen unter 50.000 US-Dollar bedient werden. Ihnen wurde eine vollständige Rückerstattung inklusive aufgelaufener Zinsen seit dem Kollaps zugesichert. Der Start dieser Auszahlungen war für Februar 2025 geplant, mit einer Abwicklungsfrist von nur drei Werktagen nach Freigabe. Dieser Schritt sollte zumindest kleineren Anlegern eine schnelle Entschädigung ermöglichen und ein positives Signal senden.

Ein gravierendes Hindernis im Rückzahlungsprozess sind jedoch die KYC-Anforderungen (Know Your Customer). Rund 400.000 Nutzer haben diese Identitätsprüfung bisher nicht erfolgreich abgeschlossen. Die Konsequenz: Ihre Ansprüche im Gesamtwert von geschätzten 2,5 Milliarden US-Dollar werden vorerst einbehalten. Diese KYC-Hürde ist zwar regulatorisch notwendig, führt aber für hunderttausende Anleger zu erheblichen Fiatverlusten und großer Frustration, da der Zugriff auf ihre Gelder blockiert bleibt.

Die Devise ‚Not your keys, not your coins‚ gewinnt erneut an Bedeutung – ein schmerzhafter Reminder an die Wichtigkeit der Eigenverwahrung von Krypto-Assets in unsicheren Zeiten.

Die Marktauswirkungen der FTX-Rückzahlungen sind ambivalent. Einerseits prognostizieren Experten wie Philipp Zentner (LI.FI) ein signifikantes Liquiditätsereignis, das den Kryptomarkt potenziell beflügeln könnte. Andererseits droht durch die KYC-Problematik und die Tatsache, dass viele Nutzer Verluste realisieren, erneute Verunsicherung. Es bleibt abzuwarten, ob die freigegebenen Mittel reinvestiert werden oder ob Verkaufsdruck auf Assets wie Bitcoin entsteht, wenn entschädigte Nutzer ihre Bestände liquidieren.

Die FTX-Saga unterstreicht die inhärenten Risiken im Krypto-Sektor und die dringende Notwendigkeit robuster Regulierungen und transparenter Geschäftspraktiken. Während die Bemühungen zur Gläubigerentschädigung laufen, werfen die einbehaltenen Milliarden aufgrund von KYC-Problemen einen langen Schatten. Für Anleger bleibt die Lehre, die Risiken zentralisierter Plattformen nie zu unterschätzen und On-Chain-Sicherheitsmaßnahmen wie die Eigenverwahrung ernst zu nehmen, um zukünftige Fiatverluste zu minimieren.