Gemini hat einen entscheidenden Schritt für den europäischen Markt gemacht. Mit einer neuen Lizenz können sie nun regulierte Krypto-Derivate anbieten. Erfahrt, was diese MiFID II-Lizenz bedeutet und wie sie den Wettbewerb beeinflusst.
Die Kryptobörse Gemini, gegründet von den Brüdern Cameron und Tyler Winklevoss, hat einen bedeutenden Meilenstein in ihrer europäischen Expansion erreicht. Nach der Erteilung einer in-prinzipiellen Genehmigung durch die Malta Financial Services Authority (MFSA) für eine Investmentfirmenlizenz nach der Markets in Financial Instruments Directive II (MiFID II) kann Gemini nun regulierte Krypto-Derivate in der gesamten Europäischen Union (EU) und im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) anbieten. Dies ist ein wichtiger Schritt für den Markt.
Die MiFID II-Lizenz ist ein zentraler Bestandteil von Geminis Strategie, ihre Präsenz in Europa zu stärken. Diese Lizenz ermöglicht es Gemini, regulierte Optionen und Futures, einschließlich Perpetual-Futures-Verträge, anzubieten. Perpetual-Futures-Verträge sind Futures-Verträge ohne Ablaufdatum und bieten fortgeschrittenen Tradern eine flexible und kontinuierliche Handelsmöglichkeit. Sie sind besonders bei institutionellen Anlegern beliebt und können auch zum Shorten bei Krypto verwendet werden.
„Once we commence business activities, we will be able to offer regulated derivatives throughout the EU and EEA under MiFID II,“ sagte Mark Jennings, Geminis Head of Europe. „Dies ist ein bedeutender Meilenstein in unserer europäischen Expansion und bringt uns einen Schritt näher, um Derivate sowohl für Einzelhändler als auch für institutionelle Anleger anzubieten.“
Gemini hat Malta als zentralen Hub für seine europäischen Aktivitäten ausgewählt und hat bereits im Januar 2025 offiziell angekündigt, dass es mit dem MiCA-Framework (Markets in Crypto-Assets) der Europäischen Union kompatibel sein wird. Dieser Schritt folgte auf die Erteilung der sechsten europäischen Registrierung als Anbieter von virtuellen Vermögenswerten (VASP) durch die MFSA im Dezember 2024. Obwohl Gemini noch keine vollständige MiCA-Lizenz erhalten hat, baut die neue MiFID II-Lizenz auf den bestehenden regulatorischen Fortschritten auf.
Derivative Finanzinstrumente sind ein wachsender Trend im Krypto-Markt. Die Nachfrage nach solchen Produkten, insbesondere von institutionellen Anlegern, hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen, da Kryptowährungen als anerkannte Vermögensklasse reifen. Dies zeigt die zunehmende Akzeptanz von Krypto-Assets in traditionellen Finanzkreisen. Die Entwicklung ist unaufhaltsam.
„Das Interesse an Krypto-Derivaten, insbesondere von Institutionen, hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, da Kryptowährungen zu einer anerkannten Vermögensklasse heranwachsen,“ betonte Mark Jennings. „Wir sind uns verpflichtet, ein erstklassiges Angebot für Einzelhändler und institutionelle Anleger bereitzustellen.“
Gemini ist nicht allein in diesem Markt. Andere große Kryptobörsen wie Coinbase und Kraken haben ebenfalls Schritte unternommen, um in den Derivatenmarkt einzutreten. So hat Coinbase recently die Übernahme von Deribit, einer der weltweit größten Krypto-Derivate-Plattformen, für 2,9 Milliarden US-Dollar angekündigt. Kraken hat ebenfalls Pläne bekannt gegeben, die Derivate-Handelsplattform NinjaTrader für 1,5 Milliarden US-Dollar zu erwerben, um Futures-Handel anzubieten.
Mit der neuen MiFID II-Lizenz wird Gemini in der Lage sein, seine Produktpalette in Europa erheblich zu erweitern. Die Fähigkeit, regulierte Derivate anzubieten, wird es dem Unternehmen ermöglichen, sowohl Einzelhändlern als auch institutionellen Anlegern ein umfassendes und sicheres Handelsumfeld zu bieten. Dies eröffnet neue Möglichkeiten.