Der US-Senat hat mit dem GENIUS Act einen wichtigen Schritt zur Regulierung von Stablecoins gemacht. Das Gesetz soll für mehr Stabilität und Vertrauen sorgen, doch es gibt auch massive Kritik.
Inmitten intensiver Debatten über die Regulierung digitaler Assets hat der US-Senat mit der Verabschiedung des GENIUS Acts, dem Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins, einen wichtigen Schritt unternommen. Das Gesetz zielt auf die strukturierte Aufsicht von Stablecoins ab, jenen Kryptowährungen, die an traditionelle Vermögenswerte wie den US-Dollar gekoppelt sind. Mit einer deutlichen Mehrheit wurde dieser Entwurf durchgewunken und setzt ein klares Zeichen in Richtung regulierte Krypto-Zukunft.
Der GENIUS Act ist das Ergebnis monatelanger bipartisaner Verhandlungen. Kern ist die Verpflichtung für Emittenten von Stablecoins, diese mit liquiden Reserven wie US-Dollar und kurzfristigen Schatzanweisungen zu unterlegen. Zudem müssen diese Reserve-Details monatlich öffentlich gemacht werden. Das soll die Akzeptanz und Integration dieser digitalen Währungen ins Finanzsystem fördern.
Dieses Gesetz bereitet den Weg, um Stablecoins zu einem mainstream-tauglichen Instrument für digitale Zahlungen und andere Finanzinstrumente zu machen.
Befürworter wie Christian Catalini, Gründer des MIT Cryptoeconomics Lab, sehen im GENIUS Act einen entscheidenden Schritt zu mehr Vertrauen und Standardisierung. Er betont, dass es das Fundament für eine breitere Nutzung von Stablecoins legen werde. Diese Perspektive beleuchtet das Potenzial digitaler Währungen im modernen Finanzwesen.
Doch es gibt auch vehemente Kritik, insbesondere aus dem demokratischen Lager. Senatorin Elizabeth Warren spricht gar von einer „Autobahn“ für Korruption durch die Trump-Familie. Sie befürchtet, dass große Tech-Konzerne eigene Stablecoins emittieren und so Macht und Finanzrisiken konzentrieren könnten. Das zeigt die tiefen Gräben in der Debatte.
Ein zentraler Konfliktpunkt sind die Interessen von Präsident Donald Trump selbst, der Beteiligungen an Krypto-Unternehmen hält. Einige Senatoren, darunter Warren, sehen darin eine Begünstigung Trumps. Diese Bedenken führten zeitweise dazu, dass selbst anfängliche Unterstützer gegen den Entwurf stimmten. Erst nach neuen Verhandlungen kam eine Kompromissversion zustande.
Die Verabschiedung markiert einen Meilenstein für die Integration von Krypto in das traditionelle Finanzsystem. Strengere Regeln und mehr Transparenz sollen Vertrauen und Stabilität von Stablecoins stärken. Dies könnte die Nachfrage nach US-Staatsanleihen erhöhen und den US-Dollar als globale Reservewährung stärken. Dennoch bleiben Risiken und potenzielle Missbrauchsfälle ein Thema.
Präsident Trump hat das Repräsentantenhaus nun aktiv zur Verabschiedung aufgefordert, trotz der anhaltenden Bedenken. Sein eigenes Engagement in Krypto-Projekten heizt die Debatte um Interessenkonflikte weiter an. Der GENIUS Act steht nun vor der finalen Hürde im Repräsentantenhaus.
Die Regulierung von Kryptowährungen wird ein zentrales Thema der zukünftigen Finanzpolitik bleiben. Ihre Entscheidung hat globale Auswirkungen.