Der US-Dollar steht vor einem potenziellen Meilenstein in der digitalen Wirtschaft. Mit dem GENIUS Act könnte ein klarer regulatorischer Rahmen für Stablecoins geschaffen werden, der die Rolle der US-Währung massiv stärkt. Lest hier, was dieses Gesetz bedeutet.
Der US-Senat hat in den letzten Wochen ein bedeutendes Gesetzgebungsvorhaben vorangetrieben: den GENIUS Act. Dieses Gesetz, das kurz vor der finalen Abstimmung steht, zielt darauf ab, einen klaren regulatorischen Rahmen für Stablecoins zu schaffen. Damit könnte die Dominanz des US-Dollars in der digitalen Asset-Economie gestärkt werden. Der GENIUS Act wurde am 1. Mai 2025 eingebracht und soll eine umfassende Regulierung für Payment-Stablecoins etablieren, die weniger volatil als andere Kryptowährungen sind.
Ein zentrales Element des GENIUS Act ist die Etablierung strenger Regulierungen für Stablecoin-Issuer. Nur zugelassene Issuer, die bestimmte Kriterien erfüllen, dürfen Stablecoins für US-Personen emittieren. Diese Issuer müssen von entsprechenden Bundes- oder Landesbehörden beaufsichtigt werden, wobei staatliche Regulierung auf Emissionen bis 10 Milliarden US-Dollar beschränkt ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die strengen Reserveanforderungen. Zulässige Issuer müssen Reserven in Höhe des emittierten Stablecoin-Volumens in US-Dollar oder ähnlich liquiden Assets halten. Diese Reserven dürfen nicht für andere Zwecke als die Einlösung oder sichere Investitionen in low-risk-Instrumente wie Treasury-Repos verwendet werden, um Risiken des „Schattenbankwesens“ zu vermeiden.
Darüber hinaus müssen die Issuer ihre Rücknahmepolitik öffentlich bekanntgeben und monatlich detaillierte Angaben über die Zusammensetzung ihrer Reserven veröffentlichen. Diese Transparenzanforderungen sollen die Stabilität und Sicherheit der Stablecoins gewährleisten und das Vertrauen der Nutzer stärken.
Der GENIUS Act legt auch umfangreiche Anti-Geldwäscheregelungen und Maßnahmen zur nationalen Sicherheit fest. Issuer müssen sich an das Bank Secrecy Act (BSA) halten, was umfassende Anforderungen an AML-Programme, Transaktionsüberwachung, Kundenidentifizierung und die Meldung verdächtiger Aktivitäten stellt.
Das Gesetz ermöglicht es FinTech-Unternehmen, „konforme, sichere und nutzerzentrierte Finanzlösungen“ zu entwickeln. Die Verankerung des US-Dollars in der digitalen Asset-Economie könnte somit seine Dominanz weiter festigen.
Die Einführung des GENIUS Act könnte erhebliche Auswirkungen auf die Stellung des US-Dollars in der digitalen Wirtschaft haben. Durch die Anforderung, dass Stablecoins 1:1 durch den US-Dollar oder ähnlich liquide Assets gedeckt sein müssen, stärkt das Gesetz die Rolle des US-Dollars als „globale digitale Abwicklungswährung“.
Der GENIUS Act könnte auch als Vorreiter für eine globale Harmonisierung der Krypto-Regulierungen dienen. Da die USA als weltweit größte Wirtschaft einen bedeutenden Einfluss auf regulatorische Entwicklungen haben, werden andere Jurisdiktionen wahrscheinlich die US-Regulierungsansätze beobachten und möglicherweise nachahmen. Die Regulierung von Stablecoins in den USA wird daher international aufmerksam verfolgt.
Andrei Grachev betonte, dass „wenn die USA in der Stablecoin-Politik handeln, die Welt zuschaut“. Stablecoins sind kein Krypto-Experiment mehr; sie sind eine bessere Form des Geldes – schneller, einfacher und transparenter.