IBM „Cat“: Quantencomputer bedroht Bitcoin?

IBM hat einen neuen Quantenprozessor namens „Cat“ mit 120 Qubits vorgestellt. Dieser Durchbruch ist ein bedeutender Fortschritt in der Quantencomputertechnologie. Es gibt jedoch Bedenken, dass diese Fortschritte die Sicherheit von Kryptowährungen wie Bitcoin gefährden könnten, da sie auf Verschlüsselungsalgorithmen basieren.

Bitcoin stützt sich auf kryptografische Algorithmen, die für klassische Computer schwer zu knacken sind. Es wird befürchtet, dass ausreichend leistungsstarke Quantencomputer diese Algorithmen in Zukunft brechen könnten. Insbesondere könnten Quantencomputer in der Lage sein, Private Keys zu generieren und so den Zugriff auf Bitcoin-Bestände zu ermöglichen.

Charles Edwards, CEO von Capriole Investments, warnte, dass Quantencomputer innerhalb der nächsten zwei bis acht Jahre bis zu 30 % aller Bitcoin kontrollieren könnten. Besonders gefährdet seien ältere Adressen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Quantencomputer die Bitcoin-Verschlüsselung derzeit nicht unmittelbar gefährden. IBM zielt darauf ab, bis 2030 fehlertolerante Systeme zu entwickeln. Dennoch deuten Fortschritte wie der „Cat“-Prozessor darauf hin, dass die Entwicklung von quantenresistenten Verschlüsselungsmethoden unerlässlich ist, um die langfristige Sicherheit von Kryptowährungen und anderen digitalen Infrastrukturen zu gewährleisten.

Die Krypto-Community arbeitet bereits an solchen Lösungen. Paolo Ardoino, CEO von Tether, gab beispielsweise an, dass Bitcoin rechtzeitig auf quantenresistente Adressen umgestellt werden könne, bevor die Technologie tatsächlich eine Gefahr darstelle.

IBM sieht den „Cat“-Prozessor als einen Schritt hin zu leistungsfähigeren Quantensystemen, die komplexe Probleme in Bereichen wie Materialwissenschaft, Finanzen und künstliche Intelligenz lösen könnten. IBM bietet auch Tools und Dienstleistungen an, die zur Entwicklung quantensicherer Technologien beitragen sollen.

Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wie groß die unmittelbare Bedrohung durch Quantencomputer für Bitcoin ist. Einige Experten sind der Ansicht, dass Quantencomputer zunächst andere, lukrativere Ziele anvisieren würden. Andere betonen die Notwendigkeit, sich proaktiv auf die potenziellen Risiken vorzubereiten. Quantencomputer sind noch nicht so weit entwickelt, dass sie die Bitcoin-Verschlüsselung aktuell gefährden.