Coinbase-Klage: Illinois zieht zurück – Entwarnung für Krypto-Staking in Sicht?

Wichtige Wende im Rechtsstreit um Coinbase: Illinois lässt seine Klage bezüglich des Staking-Programms fallen. Dies folgt ähnlichen Schritten anderer US-Staaten nach dem Rückzug der SEC und könnte ein Signal für die Krypto-Regulierung sein, doch die Unsicherheit bleibt hoch.

In einer signifikanten Entwicklung hat der US-Bundesstaat Illinois beschlossen, seine Klage gegen die Kryptowährungsbörse Coinbase bezüglich ihres Staking-Programms einzustellen. Diese Entscheidung folgt auf ähnliche Rückzüge durch Kentucky, Vermont und South Carolina. Es deutet sich eine potenzielle Verschiebung in der regulatorischen Bewertung von Krypto-Staking in den Vereinigten Staaten an. Für Marktteilnehmer ist dies ein wichtiges Signal, doch die rechtliche Unsicherheit bleibt bestehen, da nicht alle Staaten diesem Beispiel folgen und die genauen Gründe vielschichtig sind.

Die ursprüngliche Klage basierte auf dem Vorwurf, Coinbase habe durch sein Staking-as-a-Service-Angebot gegen staatliche Wertpapiergesetze verstoßen. Beim Staking setzen Nutzer ihre Krypto-Assets zur Unterstützung von Blockchain-Netzwerken ein und erhalten dafür Rewards. Aufsichtsbehörden argumentierten, diese Dienste seien als unregistrierte Wertpapiere zu klassifizieren. Dies hätte weitreichende Konsequenzen für die Compliance und das Geschäftsmodell von Anbietern wie Coinbase bedeutet, da es sie unter einen strengeren regulatorischen Rahmen zwingen würde. Um sich vor Verlusten zu schützen, ist das Risikomanagement beim Krypto-Trading wichtig.

Im Jahr 2023 hatten insgesamt zehn US-Bundesstaaten, angeführt von einer multistaatlichen Task Force, Klagen gegen Coinbase eingereicht. Neben Illinois waren dies Alabama, Kalifornien, Kentucky, Maryland, New Jersey, South Carolina, Vermont, Washington und Wisconsin. Diese konzertierte Aktion unterstrich die wachsende Besorgnis der Regulierer über die Natur und den Vertrieb von Staking-Dienstleistungen und zielte darauf ab, die Verstöße gegen Wertpapiergesetze auf breiter Front zu ahnden und Präzedenzfälle zu schaffen.

Ein Wendepunkt war die Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC, ihre eigene Klage auf Bundesebene im Februar 2025 fallen zu lassen. Die SEC hatte ebenfalls argumentiert, das Staking-Programm stelle ein unregistriertes Wertpapierangebot dar. Der Rückzug der mächtigen Bundesbehörde löste offenbar eine Kaskadenreaktion aus, die nun auch Illinois erfasst hat, nachdem zuvor bereits Kentucky, Vermont und South Carolina ihre Verfahren eingestellt hatten. Dies schwächt die Position der verbleibenden klagenden Staaten.

„Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt… Sie deutet darauf hin, dass es eine Neubewertung der Aufsichtsstrategien gibt und eine Verschiebung hin zu einer mehr einheitlichen nationalen Regulierungsstruktur geben könnte.“

Für Coinbase bedeutet die Einstellung der Klagen eine erhebliche operative Entlastung. Juristische Auseinandersetzungen binden immense Ressourcen und erzeugen negative Publicity sowie anhaltende Marktunsicherheit. Durch das Wegfallen dieser Belastung kann sich das Unternehmen stärker auf sein Kerngeschäft und die Weiterentwicklung seiner Staking-Dienste konzentrieren, wenn auch unter dem Vorbehalt weiterer regulatorischer Prüfungen. Dies könnte das Vertrauen der Investoren kurzfristig stabilisieren.

Trotz der positiven Entwicklung in Illinois und drei weiteren Staaten laufen die Verfahren in sechs anderen Bundesstaaten weiter: Alabama, Kalifornien, Maryland, New Jersey, Washington und Wisconsin verfolgen ihre Klagen gegen Coinbase weiterhin. Vertreter aus New Jersey und Washington bestätigten laufende Ermittlungen. Die regulatorische Fragmentierung bleibt somit bestehen und stellt für Coinbase und die gesamte Branche weiterhin eine Herausforderung dar, da unterschiedliche Rechtsauffassungen in verschiedenen Jurisdiktionen zu bewältigen sind.

Die Einstellung der Klagen unterstreicht die dringende Notwendigkeit regulatorischer Klarheit im Krypto-Sektor. Das Fehlen eindeutiger Regeln behindert Innovation und Adoption. Unternehmen agieren in einer rechtlichen Grauzone, was Investoren abschreckt. Während diese Klageeinstellungen keine endgültigen politischen Richtungsentscheidungen sind, könnten sie als Schritte hin zu einer definierten und möglicherweise günstigeren Regulierungsumgebung interpretiert werden, was für die langfristige Stabilität des Marktes essenziell ist.