Indien: Krypto-Steuern unter Beschuss – Kommt die Wende?

Indiens Haltung zu Kryptowährungen ist streng, aber die Industrie kämpft für Änderungen. Aktuelle Steuerregeln belasten Investoren, doch es gibt Anzeichen für eine mögliche mildere Gangart der Regierung. Dieser Artikel beleuchtet die komplexen Vorschriften und die Hoffnung der Branche auf eine bessere Zukunft.

In den letzten Jahren hat Indien eine komplexe Haltung gegenüber Kryptowährungen eingenommen. Die Regierung war bestrebt, diese schnell wachsende Asset-Klasse zu regulieren und Steuerhinterziehung einzudämmen. Gleichzeitig erkennt die Kryptoindustrie die Chance, auf günstigere Bedingungen hinzuwirken. Es geht darum, die aktuellen Steuervorschriften zu verstehen, ihre Auswirkungen auf Investoren zu erkennen und die Bemühungen der Branche zu verfolgen, die steuerliche Behandlung zu mildern. Die Balance zwischen Regulierung und Innovation ist entscheidend für die Zukunft des Krypto-Sektors im Land.

Seit dem 1. Februar 2025 gelten in Indien verschärfte Steuervorschriften für virtuelle digitale Vermögenswerte (VDAs), wie Bitcoin und Ethereum. Das Finance Act 2022 und die Neuerungen im Union Budget 2025 bilden das Fundament.

„Die flache Rate von 30% auf Einkünfte aus dem Transfer von VDAs, unabhängig von der Haltedauer, ist ein zentraler Kritikpunkt der Investoren.“

Diese 30%-ige Steuer wird durch einen Surcharge und eine Cess ergänzt, was die effektive Steuerlast erhöht. Ein Beispiel verdeutlicht das: Beim Verkauf eines Bitcoins mit 10 Lakh Rupien Gewinn beträgt die Steuerschuld schnell über 3 Lakh Rupien, inklusive aller Zuschläge. Dies hat zu erheblicher Unsicherheit bei Krypto-Anlegern geführt.

Eine wichtige Maßnahme zur Erhöhung der Steuerehrlichkeit ist die Einführung einer 1%-igen Quellensteuer (TDS) auf VDA-Transaktionen gemäß Section 194S. Diese Regelung soll sicherstellen, dass alle Bewegungen erfasst werden und eine größere Transparenz im Markt herrscht. Sie stellt allerdings auch eine zusätzliche administrative Hürde dar.

Das Union Budget 2025 brachte zudem eine drastische Änderung: Unberichtete VDA-Gewinne, die bei Steuerprüfungen entdeckt werden, werden mit einem Steuersatz von 60% plus Surcharge und Cess besteuert. Dies gilt rückwirkend ab dem 1. Februar 2025 und lässt keinerlei Abzüge oder Ausnahmen zu, was eine klare Warnung an alle darstellt, ihre Krypto-Einkünfte ordnungsgemäß zu deklarieren.

Besonders NRIs (Nicht-Resident-Indians), die nach Indien zurückkehren, müssen ihre Krypto-Einkünfte penibel in den Steuererklärungen ITR-2 oder ITR-3 unter Schedule VDA melden. Ein Versäumnis kann zu empfindlichen Strafen und Nachzahlungen führen. Die Compliance-Anforderungen sind hoch und erfordern sorgfältige Dokumentation.

Trotz dieser strengen Regeln setzt sich die Kryptoindustrie energisch für eine günstigere Behandlung ein. Die Branche argumentiert, dass die aktuellen Sätze und Bestimmungen das innovative Wachstum und die notwendigen Investitionen in diesem Bereich behindern. Sie sehen die Notwendigkeit, den Rahmen anzupassen, um Indien als Krypto-Hub zu positionieren.

„Die Industrie fordert dringend differenzierte Steuersätze für kurz- und langfristige Anlagen und die Anerkennung von Abzügen wie Transaktionsgebühren.“