Indien: Oberstes Gericht fordert Krypto-Regeln statt Verbot

Indiens Oberster Gerichtshof hat klare Regeln für Kryptowährungen gefordert und sich gegen ein pauschales Verbot ausgesprochen. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt im Umgang Indiens mit digitalen Assets und betont die dringende Notwendigkeit einer strukturierten Regulierung.

Der indische Oberste Gerichtshof fordert klare Richtlinien für Kryptowährungen, anstatt eines pauschalen Verbots. Diese wegweisende Entscheidung, getroffen während einer Anhörung am 19. Mai 2025, unterstreicht die Dringlichkeit einer strukturierten Regulierung angesichts der wachsenden Akzeptanz digitaler Assets. Die Richter Surya Kant und N. Kotiswar Singh äußerten tiefe Besorgnis über die aktuelle regulatorische Lücke und die damit verbundenen Risiken für die indische Wirtschaft.

Trotz der Einführung von 30% Steuern auf Krypto-Transaktionen fehlt eine klare rechtliche Grundlage. Richter Kant warnte vor einem „parallelen Untermarkt“, der gefährliche Hawala-ähnliche Transaktionen ermöglicht und die Finanzstabilität untergräbt. Die Besteuerung signalisiert eine De-facto-Legalität, während die fehlende Regulierung Überwachung und Risikominimierung behindert.

Wenn Sie es mit 30% besteuern, bedeutet das, es ist legal. Warum also keine Regulierung?

Die Regierung, vertreten durch Additional Solicitor General Awaryahati, bat um mehr Zeit zur Prüfung des Themas. Ursprünglich sollte ein Diskussionspapier zur Kryptopolitik bereits im letzten September veröffentlicht werden, was sich verzögerte. Ein hochrangiger Beamter deutete an, dass die Analyse der Auswirkungen kryptofreundlicher Regelungen in den USA während der Trump-Administration die Verzögerung beeinflusste.

International zeigt sich ein anderes Bild. Anwalt Mahesh Jethmalani hob die globale Akzeptanz von Bitcoin hervor und verwies auf Beispiele in Europa, wo sogar Autos mit Bitcoin gekauft werden können. Dies verdeutlicht den praktischen Nutzen und die fortschreitende Integration von Krypto-Assets in globale Märkte, was die Notwendigkeit einer Anpassung der indischen Haltung unterstreicht.

Die Forderung des Obersten Gerichtshofs ist ein wichtiger Meilenstein für die indische Kryptopolitik. Eine strukturierte Regulierung kann Risiken minimieren, Innovationen fördern und Indien als attraktiven Standort für Krypto-Investitionen positionieren. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf diese Forderung reagiert und welche konkreten Schritte unternommen werden, um Klarheit und Sicherheit für den Sektor zu schaffen.