IWF warnt vor Risiken durch Stablecoins für Schwellenländer

Der Internationale Währungsfonds (IWF) schlägt Alarm: Stablecoins, insbesondere auf den US-Dollar basierende, stellen erhebliche Risiken für die monetäre Souveränität und Finanzstabilität von Schwellenländern dar und könnten die Kontrolle der Zentralbanken schwächen.

Die zunehmende Nutzung von Stablecoins, die leicht über das Internet und Mobiltelefone zugänglich sind, begünstigt eine ‚Währungssubstitution‘. Da rund 97% aller Stablecoins an den US-Dollar gekoppelt sind, könnten sie in Schwellenländern als faktische Schattenwährungen fungieren. Dies betrifft besonders Regionen mit hoher Inflation und Instabilität wie Afrika, den Nahen Osten und Lateinamerika.

Die Gesamtemission von Stablecoins überstieg Anfang Dezember 2025 die Marke von 300 Milliarden US-Dollar, was etwa 7% aller Krypto-Assets entspricht. Im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr haben USD-basierte Stablecoins 2025 bereits über 170 Milliarden US-Dollar abgewickelt. Die Marktführer Tether (USDT) und USD Coin (USDC) haben ihre kombinierte Marktkapitalisierung seit 2023 verdreifacht und übersteigen 260 Milliarden US-Dollar.

Der IWF sieht kritische Risiken wie volatile Kapitalflüsse, die Gefahr von Bank-Runs auf Emittenten und regulatorische Arbitrage. Fehlende Rücknahmerechte bei Insolvenz verschärfen diese Krisen.

Eine weitere Sorge ist die Abwanderung von Bankeneinlagen aus Schwellenländern in digitale Dollar-Assets. Dies macht schwächere Volkswirtschaften anfällig für plötzliche Nachfrageverschiebungen nach digitalen Dollar.

Dennoch erkennt der IWF auch Vorteile wie schnellere grenzüberschreitende Transaktionen und Förderung der finanziellen Teilhabe in unterversorgten Regionen an.

Um die Risiken zu mindern, empfiehlt der IWF, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Anerkennung von Stablecoins als gesetzliches Zahlungsmittel verhindern.