Jim Chanos: Warum er Bitcoin kauft & MicroStrategy shortet

Jim Chanos, ein bekannter Wall Street Short-Seller, überrascht den Markt mit einer eigenwilligen Strategie: Er kauft Bitcoin und shortet gleichzeitig MicroStrategy. Was steckt hinter diesem riskanten Schachzug und welche Signalwirkung hat er für Krypto-Investoren?

In der Welt der Finanzen und des Investierens sind strategische Entscheidungen oft mit hohen Risiken und potenziellen Erträgen verbunden. Prominente Figuren wie Jim Chanos, bekannt für erfolgreiches Short-Selling (z.B. gegen Enron, Wirecard), sorgen mit unkonventionellen Ansätzen für Aufsehen. Chanos, Gründungsmitglied von Kynikos Associates, spezialisiert auf Short-Selling, hat kürzlich eine bemerkenswerte Strategie verfolgt: Er kauft Bitcoin, während er gleichzeitig MicroStrategy (jetzt Strategy) shortet. Diese doppelte Positionierung wirft Fragen auf.

Jim Chanos erläuterte seine Strategie im Interview mit CNBC. Er kritisiert das Geschäftsmodell von MicroStrategy unter Michael Saylor scharf.

MicroStrategy hat sich vom Softwareunternehmen zum Bitcoin-Haltevehikel entwickelt, hält über 500.000 BTC. Diese Käufe wurden jedoch großteils durch Schulden finanziert. Chanos sieht darin eine erhebliche Überbewertung des Unternehmens, da der Aktienkurs weit über dem reinen Wert der Bitcoin-Bestände liege. Dies ignoriere die tatsächlichen wirtschaftlichen Grundlagen.

Das Unternehmen hat viel Geld geliehen, um seine Bitcoin zu kaufen, und dann begann es, mit Preisen zu handeln, die weit über dem Wert der Bitcoin-Holdings liegen.

Chanos‘ Kritik zielt auf die Methode ab, wie Unternehmen durch das Halten von Bitcoin eine höhere Bewertung rechtfertigen. Er nennt diesen Ansatz „absurd„. Solche Unternehmen, so Chanos, verkauften Anlegern die Idee, dass die simple Tatsache des Bitcoin-Besitzes eine hohe Bewertung rechtfertige. Dies lenke vom eigentlichen Wert des Unternehmens ab.

Parallel zum Short auf MicroStrategy hält Chanos eine Long-Position auf Bitcoin. Dies bedeutet, er investiert direkt in den Kryptomarkt. Seine Überzeugung ist, dass der wahre Wert von Bitcoin unabhängig von der spekulativen Bewertung von Firmen wie MicroStrategy existiert. Diese Strategie unterstreicht seinen Fokus auf Marktgrundlagen und die Vermeidung von Risiken durch komplexe Unternehmensstrukturen.

Chanos‘ Schritte haben den Markt beeinflusst. Trotz seiner Kritik ist MicroStrategy dieses Jahr signifikant gestiegen, was die anhaltende Spekulation zeigt. Seine Long-Position auf Bitcoin könnte als Zeichen wachsenden institutionellen Interesses an Krypto gedeutet werden. Bitcoin gewinnt an Stabilität und Akzeptanz, was es für traditionelle Investoren attraktiver macht.

Es ist wichtig zu betonen, dass Chanos‘ Strategie nicht ohne Risiken ist. Short-Selling birgt das Risiko unbegrenzter Verluste.

Trotz der Risiken – Short-Selling kann zu unbegrenzten Verlusten führen, und Bitcoin ist volatil – zeigt Chanos‘ Ansatz eine klare Analyse der Marktbedingungen. Seine Kritik an MicroStrategy mahnt zur Vorsicht: Investiert in Unternehmen, deren Bewertungen auf soliden wirtschaftlichen Leistungen basieren, nicht auf spekulativen Annahmen. Seine Strategie ist ein Beispiel für durchdachtes Investieren gegen den Strom.