Der Kryptomarkt zeigte sich in Q1 2025 von seiner volatilen Seite. Ein neuer Bericht von Kaiko analysiert die Gründe für den deutlichen Rückgang nach dem Jahresstart. Erfahrt hier die wichtigsten Treiber und welche Faktoren laut Analyse im zweiten Quartal für eine mögliche Erholung sorgen könnten.
Das erste Quartal 2025 stellte den Kryptomarkt vor erhebliche Herausforderungen. Nach einem anfänglichen Optimismus, angeheizt durch politische Erwartungen und positive Makro-Signale, folgte ein starker Einbruch der Handelsvolumina. Ein aktueller Bericht des Analysehauses Kaiko beleuchtet nun die Schlüsselfaktoren hinter diesem Rückgang und analysiert die Perspektiven für das zweite Quartal. Die Daten zeigen ein komplexes Bild aus nachlassender Aktivität, hoher Volatilität und der zunehmenden Bedeutung externer Wirtschaftsfaktoren für digitale Assets, was Investoren zur Vorsicht mahnt.
Bitcoin, das im Januar noch Höchststände markierte, verlor über 25% vom Peak und schloss Q1 mit ca. 12% Minus ab. Ähnlich erging es Ethereum und Top-Altcoins, während AI- und Memecoins durchschnittliche Verluste von über 50% hinnehmen mussten. Die wöchentlichen Handelsvolumina für BTC, ETH und andere Major Tokens fielen auf durchschnittlich 266 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem signifikanten Rückgang von 30% im Vergleich zum starken Abschlussquartal 2024, was auf eine deutliche Abkühlung hindeutet.
Kaiko führt diesen Rückgang primär auf geringere Aktivitäten an Offshore-Börsen und den Rückzug von Händlern angesichts rapider Marktschwankungen zurück. Interessanterweise konnten US-Börsen wie Coinbase und Kraken ihre starke Markttiefe bei Bitcoin aufrechterhalten und so Liquiditätsengpässe abfedern. Diese Plattformen trugen zu rund 60% der BTC-Markttiefe in Q1 bei. Dies erklärt, warum Bitcoin viele Altcoins outperformen konnte, die stärker unter reduziertem Handelsinteresse und geringerer Liquidität litten.
Die Volatilität im Altcoin-Markt stieg zu Beginn des Jahres auf mehrjährige oder gar Allzeithochs für einige Token. Der wachsende Volatilitätsunterschied zwischen Bitcoin und Altcoins könnte risikoscheue Händler abschrecken.
Ein weiterer Faktor waren makroökonomische Entwicklungen, insbesondere die von der Trump-Administration eingeführten Tarifmaßnahmen. Diese führten laut Kaiko zu erhöhter Volatilität und einer risikoaversen Haltung der Marktteilnehmer, was die Handelsaktivitäten zusätzlich dämpfte. Der Bericht unterstreicht die hohe Sensitivität der Kryptomärkte gegenüber makroökonomischen Ankündigungen, speziell im Bereich Handelspolitik. Anleger müssen diese externen Einflüsse genau beobachten, da sie kurzfristig starke Marktbewegungen auslösen können.
Für das zweite Quartal sehen die Kaiko-Analysten jedoch Potenzial für eine Erholung. Die Verschiebung der Tarif-Umsetzung um 90 Tage sorgte bereits für einen kurzfristigen Aufschwung. Strukturelle Treiber wie die Expansion des Stablecoin-Marktes (über 230 Mrd. USD Versorgung, +33% seit Ende 2024), ausstehende Altcoin-ETF-Genehmigungen und die Ernennung des Krypto-affinen SEC-Vorsitzenden Paul Atkins könnten den Markt stützen. Insbesondere das Stablecoin-Wachstum gilt als wichtiger Frühindikator.
Mit über 40 ausstehenden Krypto-ETF-Anträgen und zwei Stablecoin-Gesetzentwürfen im US-Kongress wächst das Potenzial für erneute institutionelle Beteiligung. Kaiko schlussfolgert: Lässt die Marktvolatilität nach und verbessert sich die Regulierungsklarheit, könnte Q2 eine Trendwende im Marktsentiment bringen. Trotz bestehender Risiken durch Geopolitik und Wirtschaftspolitik könnte die Kombination aus Makro-Katalysatoren und reifender Infrastruktur den Weg für erneutes Wachstum ebnen, insbesondere für Bitcoin. Die Ergebnisse der Analyse können im Kaiko Bericht nachgelesen werden.