Die KI revolutioniert die Filmproduktion in Großbritannien. Während sie neue kreative Türen öffnet, wachsen die Sorgen um Arbeitsplätze und Urheberrechte. Wie navigiert die Branche diesen technologischen Wandel?
Die britische Filmindustrie steht vor großen Umwälzungen. Die rasante Integration von KI in allen Phasen der Produktion wirft Fragen auf. Während einige in der Technologie eine Chance für kreative Innovation und effizientere Arbeitsabläufe sehen, wächst die Sorge vor gravierenden Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Urheberrechte. Eine Studie aus Anfang 2025 zeigt, dass KI vor allem im Bereich der Spezialeffekte akzeptiert ist, was die vielfältigen Anwendungen von der Automatisierung bis zur Generierung neuer visueller Landschaften widerspiegelt.
KI ist bereits ein etablierter Teil des kreativen Werkzeugs der Filmindustrie. Bei Filmen wie „The Brutalist“ wurde KI erfolgreich in der Postproduktion eingesetzt, was schnelle und präzise Bearbeitung ermöglichte. In der Preproduktion kann KI Drehbuchautoren unterstützen, Schreibblockaden überwinden und die Publikumswirkung von Story-Ideen analysieren. Dies hilft Filmemachern, kommerziell und kritisch erfolgreiche Erzählungen zu entwickeln.
Trotz der technologischen Fortschritte gibt es erhebliche Bedenken. Ein zentrales Problem ist die Nutzung urheberrechtlich geschützten Materials zur KI-Ausbildung ohne Entlohnung der Rechteinhaber. Dies betrifft tausende von Drehbüchern und bedroht die Wirtschaftsgrundlage der Industrie, da es die Schaffung geistigen Eigentums entwertet und originelle Schöpfer verdrängt.
KI ist bereits ein etablierter Teil des kreativen Werkzeugs der Filmindustrie… generative KI stellt einen Wendepunkt für den Sektor dar. Als Sektor müssen wir schnell auf mehreren strategischen Ebenen handeln.
Ein weiteres kritisches Thema ist der Verlust der menschlichen kreativen Kontrolle und die Angst vor Jobverlusten. Bereiche wie Schnitt und visuelle Effekte könnten durch Automatisierung ersetzt werden. Auch wenn KI neue Möglichkeiten schafft, bleibt die Sorge, dass traditionelle Berufe durch maschinelle Prozesse gefährdet sind. Es bedarf einer sorgfältigen Abwägung der Vor- und Nachteile.
Neben den rechtlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen gibt es auch umweltliche und ethische Bedenken. Der hohe Energieverbrauch und die CO2-Emissionen bei der KI-Ausbildung sind problematisch. Zudem besteht das Risiko, dass voreingenommene Trainingsdaten zu verzerrten oder stereotypen KI-generierten Inhalten führen, was die Integrität und Vielfalt des kreativen Schaffens beeinträchtigen kann.
Um diese komplexen Herausforderungen anzugehen, hat das British Film Institute (BFI) neun Empfehlungen vorgelegt. Diese zielen auf eine ethische, nachhaltige und faire KI-Integration ab. Maßnahmen zur Lizenzierung von geistigem Eigentum, Schulung von Fachkräften und Reduzierung des umweltlichen Fußabdrucks sind entscheidend. Eine schnelle und umfassende Reaktion des gesamten Sektors sei unerlässlich, so Rishi Coupland vom BFI.
Großbritannien hat eine starke Basis in kreativer Technologie, aber Ignorieren der Herausforderungen könnte die globale Führungsposition gefährden. Andere Länder könnten die britische Industrie überholen. Eine koordinierte und ethische Herangehensweise ist entscheidend, um die menschliche Kreativität, Urheberrechte und Umweltaspekte zu schützen. Die Zukunft der britischen Filmindustrie hängt maßgeblich davon ab, wie sie diese Balance findet.