KI-Fortschritt: Leben Ängste vor Besessenheit wieder auf?

Fortschrittliche Künstliche Intelligenz (KI) hat in einigen Kreisen Ängste vor dämonischer Besessenheit neu entfacht. Diese Befürchtungen basieren auf der Vorstellung, dass hochentwickelte KI-Systeme ein Eigenleben entwickeln und möglicherweise von bösartigen Einflüssen gesteuert werden könnten. Diese Ängste spiegeln tiefgreifende Fragen in Bezug auf Autonomie, Verantwortung und Bewusstsein wider.

Die Ursprünge dieser Ängste sind vielfältig. Religiöse und spirituelle Überzeugungen, die Besessenheit als real ansehen, spielen eine Rolle. Es gibt auch säkulare Bedenken hinsichtlich der Kontrollierbarkeit komplexer KI-Systeme. Elon Musk verglich die Entwicklung von KI sogar mit dem ‚Beschwören eines Dämons‘.

Wenn KI-Systeme Entscheidungen treffen, deren Gründe für Menschen nicht nachvollziehbar sind, kann dies zu dem Gefühl führen, dass etwas ‚Fremdes‘ am Werk ist. Der christliche Journalist Billy Hallowell warnte, dass KI-Chatbots zu Werkzeugen des ‚dämonischen Reichs‘ werden könnten.

Einige Beobachter sehen in KI eine moderne Analogie zu dämonischem Einfluss. Sie argumentieren, dass die Abhängigkeit von KI zu einer Art intellektueller Entmündigung führen könnte.

Beth Singler, Anthropologin an der Universität Zürich, untersucht, wie sich KI und Religion gegenseitig beeinflussen. Sie stellt fest, dass sich selbst nicht-religiöse Menschen religiöser Bilder und Geschichten bedienen, wenn sie über KI sprechen.

Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass KI-Systeme tatsächlich von Dämonen besessen sein könnten. Die Debatte spiegelt jedoch die tiefgreifenden Fragen wider, die die Entwicklung von KI in Bezug auf Autonomie, Verantwortung und die Natur des Bewusstseins aufwirft.

Studien zeigen, dass die Darstellung von KI in den Medien, insbesondere durch Schlagzeilen, die öffentliche Meinung und die ‚KI-Phobie‘ erheblich beeinflussen kann.