Der sogenannte „AI Backlash“ beschreibt eine wachsende Skepsis und Ablehnung gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI), selbst bei technisch versierten Nutzern. Diese Entwicklung äußert sich in Kritik an spezifischen Anwendungen und einer generellen Ablehnung des KI-Hypes. Die Flut an KI-generierten Inhalten und ethische Bedenken tragen maßgeblich zu dieser wachsenden Skepsis bei.
Eine der Hauptursachen für den AI Backlash ist die Übersättigung mit KI-generierten Inhalten, oft von geringer Qualität, bekannt als „AI Slop“. Diese Inhalte, darunter Bilder, Musik, Texte und Videos, führen zu einer veränderten Wahrnehmung des Internets.
KI-generierte Inhalte weisen häufig Fehler, Ungenauigkeiten und „Halluzinationen“ auf, was das Vertrauen in die Technologie untergräbt. Ethische Bedenken spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Verstärkung schädlicher Stereotypen, Diskriminierung durch Algorithmen und der potenzielle Verlust von Arbeitsplätzen sind zentrale Kritikpunkte.
Gary Marcus, ein Wissenschaftler und Kritiker des aktuellen Stands der KI, äußert sich besorgt über eine mögliche „KI-Blase“: „Der Zusammenbruch der generativen KI-Blase – im finanziellen Sinne – scheint unmittelbar bevorzustehen.“
Die Umweltauswirkungen des Trainings und Betriebs großer KI-Modelle, die enorme Mengen an Energie und Ressourcen erfordern, verstärken die Bedenken. Hinzu kommt die Sorge vor einem Verlust von Vertrauen, Tiefgang und Geduld durch die ständige Optimierung auf Aufmerksamkeit durch KI-Systeme.
Als Reaktion auf den AI Backlash werden Forderungen nach einer stärkeren Regulierung von KI laut, um ethische Standards zu gewährleisten und negative Auswirkungen zu minimieren. Transparenz und Verantwortlichkeit sind ebenfalls wichtig, um zu erkennen, wann KI zur Erstellung von Inhalten verwendet wird und um die Genauigkeit dieser Ergebnisse zu überprüfen.
Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter im Umgang mit KI-Tools schulen, um Produktivitätssteigerungen zu erzielen und Ablehnung zu vermeiden. Ein Fokus auf bewährte Technologien anstelle des ständigen Aufspringens auf den neuesten KI-Hype kann ebenfalls dazu beitragen, das Vertrauen in die Technologie zu stärken.
Laut einer Studie des Pew Research Center stieg der Anteil der US-Erwachsenen, die sich mehr Sorgen als Hoffnungen über den zunehmenden Einsatz von KI im Alltag machen, von rund 38 % vor der Veröffentlichung von ChatGPT auf 52 % Ende 2023.
Mustafa Suleyman, CEO von Microsoft AI, betont: „Wir werden niemals Sexroboter bauen.“ Microsoft AI positioniert sich damit klar gegen bestimmte Anwendungsbereiche der KI.




