Disney & Universal verklagen Midjourney – Plagiats-Alarm!

Die Fronten zwischen Hollywood und der KI-Branche verhärten sich. Disney und NBCUniversal haben eine wegweisende Klage gegen das KI-Unternehmen Midjourney eingereicht. Es geht um Urheberrechtsverletzungen bei der Bildgenerierung – ein Präzedenzfall.

In einer bedeutenden Entwicklung im Rechtsstreit um Urheberrechte und künstliche Intelligenz (KI) haben die Medienriesen Disney und NBCUniversal (Mutterunternehmen von Universal Studios) gemeinsam eine Klage gegen das KI-Unternehmen Midjourney eingereicht. Der Vorwurf: Midjourney habe sich durch die Verwendung von urheberrechtlich geschützten Werken der Studios bei der Ausbildung seiner KI-Modelle und durch die Verbreitung von AI-generierten Bildern, die diese geschützten Charaktere nachahmen, der Urheberrechtsverletzung schuldig gemacht.

Die Klage, am 11. Juni 2025 eingereicht, umfasst 110 Seiten und enthält detaillierte Anschuldigungen gegen Midjourney. Die Studios behaupten, dass Midjourney sich bei der Ausbildung seiner KI-Modelle „geholfen“ habe, indem es zahlreiche urheberrechtlich geschützte Werke ohne Erlaubnis nutzte. Diese Modelle ermöglichen Benutzern, Bilder zu erstellen, die berühmte Charaktere wie Darth Vader, Minions oder Charaktere aus „The Lion King“ nachahmen.

Piraterie ist Piraterie, und die Tatsache, dass es von einem A.I.-Unternehmen durchgeführt wird, macht es nicht weniger verletzend.

In einer Stellungnahme betonte Horacio Gutierrez, General Counsel von Disney, dass das Unternehmen zwar das Potenzial der KI-Technologie anerkenne, aber Urheberrechtsverletzungen nicht tolerieren werde. Kim Harris, Executive Vice President und General Counsel von NBCUniversal, fügte hinzu: „Wir führen diese Aktion heute durch, um die harte Arbeit aller Künstler zu schützen, deren Arbeit uns unterhält und inspiriert, und die erheblichen Investitionen, die wir in unsere Inhalte tätigen.“

Vor der Klage hatten die Studios versucht, mit Midjourney zu verhandeln, um Maßnahmen gegen die Urheberrechtsverletzungen zu ergreifen. Allerdings ignorierte Midjourney diese Anfragen. Im Gegensatz dazu hatten andere KI-Plattformen, mit denen die Studios in Kontakt standen, bereitwillig Maßnahmen ergriffen, um den Diebstahl ihrer geistigen Eigentumsrechte zu verhindern. Dies zeigt eine klare Haltung von Midjourney.

Die Klage, bei einem Bundesgericht in Zentralkalifornien eingereicht, beschuldigt Midjourney sowohl der direkten als auch der sekundären Urheberrechtsverletzung. Die Studios argumentieren, dass Midjourney durch die Nutzung ihrer urheberrechtlich geschützten Werke zur Ausbildung seiner KI-Modelle und durch die Anzeige von AI-generierten Bildern, die diese geschützten Charaktere nachahmen, gegen das Urheberrecht verstoßen hat. Die Klage enthält zahlreiche visuelle Beispiele, die das Ausmaß der potenziellen Urheberrechtsverletzung veranschaulichen.

Die Studios fordern eine vorläufige einstweilige Verfügung, um Midjourney zu verbieten, ihre Werke zu kopieren oder deren Bild- oder Videogenerierungsdienste ohne Schutzmaßnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen anzubieten. Zusätzlich verlangen sie ungenannte Schadensersatzleistungen. Die Klage betont, dass Midjourney durch die Verwendung der urheberrechtlich geschützten Werke der Studios ohne Investition handelt und damit als „quintessentieller Urheberrechtsfreirittler und ein bodenloser Plagiats-Sumpf“ bezeichnet wird.

Midjourney, 2021 von David Holz gegründet, hat durch seine KI-Dienste im letzten Jahr allein 300 Millionen US-Dollar an Umsatz generiert. Diese finanzielle Dynamik unterstreicht die Bedeutung des Falls und die Notwendigkeit, dass die Studios ihre geistigen Eigentumsrechte schützen.

Dieser Rechtsstreit markiert den ersten Fall, in dem große Hollywood-Studios rechtlich gegen ein KI-Unternehmen vorgehen. Bisherige Auseinandersetzungen betrafen eher die Rechte von Schauspielern und Autoren. Jetzt versuchen die Studios selbst, ihre geistigen Eigentumsrechte gegen die Tech-Giganten der KI-Branche zu schützen. Der Fall wirft wichtige Fragen über die ethischen und rechtlichen Grenzen der KI auf.