Kinto stellt Betrieb ein: Geordneter Rückzug nach Hack

Das Ethereum Layer-2 Projekt Kinto wird seinen Betrieb Ende September 2025 einstellen. Zuvor war es im Juli 2025 Opfer eines Hacks, der zu einem Kurssturz des Kinto-Tokens um über 80% führte. Das Netzwerk plant nun eine geordnete Abwicklung.

Kinto hatte das Ziel, die Vorteile zentralisierter und dezentralisierter Börsen zu kombinieren und den Handel mit tokenisierten Aktien zu ermöglichen. Das Projekt wurde jedoch im Juli 2025 gehackt, wobei etwa 577 Ether (ungefähr 1,6 Millionen US-Dollar) entwendet wurden. Die Sicherheitslücke befand sich im ERC-1967 Proxy Standard.

Nach dem Hack nahm das Team Schulden in Höhe von 1 Million US-Dollar auf, um den Handel wiederaufzunehmen. Aufgrund schwieriger Marktbedingungen scheiterten jedoch weitere Bemühungen zur Kapitalbeschaffung. Die Entscheidung zur Schließung fiel, da die finanziellen Mittel erschöpft waren und das Team seit Juli unbezahlt arbeitete.

Kinto plant eine geordnete Abwicklung, um Benutzer und Kreditgeber bestmöglich zu schützen. Die verbleibenden Vermögenswerte sollen an die Kreditgeber zurückgegeben werden.

Es wird erwartet, dass die Kreditgeber etwa 76 % ihres Kapitals zurückerhalten. Opfer des Hacks sollen bis zu 1.100 US-Dollar pro betroffener Adresse entschädigt werden, wobei Mitbegründer Ramon Recuero persönlich über 130.000 US-Dollar beisteuert. Benutzer können ihre Vermögenswerte bis zum 30. September 2025 normal abheben.

Einige Beobachter kritisierten Kinto für die hohen jährlichen prozentualen Renditen (APY) auf Stablecoins, selbst nach dem Hack. Beispielsweise bot Kinto im April einen APY von 130 % in USDC an.

Einige Benutzer äußerten Unmut über die Schließung des Projekts. Kinto betonte jedoch, dass weder das Team noch Investoren Token freigeschaltet hätten.