Kredit gegen Tesla-Aktien: DeFi-Zukunft oder Risiko?

Robert Leshner sieht in der Tokenisierung realer Vermögenswerte die Zukunft von DeFi. Ein Baustein dieser Vision ist die Möglichkeit, Kredite gegen Aktien – beispielsweise Tesla – aufzunehmen, um andere Güter zu finanzieren. Dies wirft die Frage nach Chancen und Risiken auf.

Das Konzept ähnelt einem Lombardkredit. Tesla-Aktien dienen als Sicherheit, um einen Kredit zu erhalten. Der Kreditnehmer kann das Geld nutzen, muss es aber mit Zinsen zurückzahlen. Bei Zahlungsunfähigkeit gehen die Aktien an den Kreditgeber. Der Beleihungswert kann maximal 75 Prozent des Aktienwerts betragen.

Die Aufnahme eines Kredits kann Kapital für Investitionen freisetzen und potenziell höhere Gewinne ermöglichen. Investoren können so mit weniger Eigenkapital einen höheren Depotwert erzielen. Allerdings schwanken Aktienkurse. Fällt der Kurs, kann der Kreditgeber zusätzliche Sicherheiten oder eine sofortige Rückzahlung fordern (Margin Call). Im schlimmsten Fall werden die Aktien verkauft, was zu Verlusten führt.

Der Handel mit Aktien auf Kredit ist riskant und erfordert Erfahrung. Die Kreditkonditionen sollten sorgfältig geprüft werden, und ein Kredit sollte nur aufgenommen werden, wenn die Rückzahlung realistisch ist.

Anleger sollten ihr Portfolio diversifizieren, um das Verlustrisiko zu minimieren. Elon Musk selbst hat Tesla-Aktien als Sicherheit für Kredite verwendet. Im Jahr 2024 waren knapp 236 Millionen Aktien als Sicherheit hinterlegt. Das maximale Kreditvolumen lag bei 3,5 Milliarden Dollar.

Leshner argumentiert, dass die Tokenisierung von Vermögenswerten und deren Nutzung in DeFi neue Möglichkeiten eröffnet. Tokenisierte Tesla-Aktien könnten als Sicherheit in DeFi-Protokollen dienen, um Kredite in Kryptowährungen zu erhalten, mit denen dann beispielsweise ein Auto gekauft wird.

Die Kreditaufnahme gegen Aktien ist eine Möglichkeit der Kapitalbeschaffung, birgt aber Risiken, die sorgfältig abgewogen werden müssen.