Krugman vs. Krypto: Braucht die Welt Stablecoins?

Nobelpreisträger Paul Krugman wettert erneut gegen Kryptowährungen, besonders Stablecoins. Er sieht keine nützliche Funktion und warnt vor Regulierungsrisiken. Doch Experten wie Nic Carter widersprechen vehement und sehen großes Potenzial.

Der renommierte amerikanische Ökonom und Nobelpreisträger Paul Krugman hat sich erneut skeptisch zu Kryptowährungen geäußert, insbesondere zu Stablecoins. In einem aktuellen Blogbeitrag argumentiert er, dass diese digitalen Vermögenswerte keine klare nützliche Funktion erfüllen. Er vergleicht sie kritisch mit unregulierten privaten Banknoten vergangener Zeiten, die ebenfalls durch physische Vermögenswerte gedeckt sein sollten, aber oft instabil waren und zu Finanzkrisen führten.

Krugman stellt fest, dass Stablecoins nicht für alltägliche Einkäufe verwendet werden können und alle mit ihnen durchführbaren Transaktionen genauso gut oder sogar effizienter mit herkömmlichen Methoden abgewickelt werden könnten.

Ein zentraler Kritikpunkt Krugmans ist die anonyme Natur von Stablecoins. Im Gegensatz zu traditionellen Bankkonten bieten sie eine Anonymität, die kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche und Erpressung begünstigt. Er behauptet provokativ, dass dies der einzige wirkliche Grund für ihre Existenz sei, die Unterstützung illegaler Handlungen.

Zusätzlich warnt Krugman vor den regulatorischen Risiken und der potenziellen Bedrohung für die Finanzstabilität, die von unregulierten Stablecoins ausgeht. Er zieht Parallelen zu historischen Finanzkrisen, die durch unregulierte Bankensysteme ausgelöst wurden.

Die unregulierte Ausgabe von Stablecoins kann zu Krisensituationen führen, ähnlich den „Paniken“ im antebellum-Bankensystem, das ebenfalls unreguliert war.

Allerdings wird Krugmans Sichtweise nicht von allen geteilt. Nic Carter, Mitgründer von Coinmetrics, widerspricht vehement. Er argumentiert, dass Krugmans Ansicht veraltet sei und die aktuellen Entwicklungen sowie die realen Anwendungsfälle von Kryptowährungen ignoriere. Er nennt Bitcoin als sicheren Hafen in Krisenzeiten.

Befürworter heben hervor, dass die Technologie sich rasant weiterentwickelt. Layer-2-Lösungen wie das Lightning Network arbeiten daran, die Skalierbarkeit und die Einsatzmöglichkeiten von Bitcoin als Zahlungsmittel zu verbessern. Diese Fortschritte zeigen, dass Kryptowährungen vielfältige Anwendungsbereiche haben.

Die Debatte über Stablecoins und ihre Regulierung beeinflusst auch die Marktvolatilität. Unsicherheit bezüglich zukünftiger Regulierungen kann zu Schwankungen führen, insbesondere bei großen Stablecoins wie USDT und USDC. Trader und Investoren müssen diese Entwicklungen genau beobachten.