Krypto 2024/25: Herbst-Stresstest, neues institutionelles Paradigma

Der Kryptomarkt sah sich in den Jahren 2024 und 2025 einem intensiven Herbst-Stresstest ausgesetzt. Diese Phase war geprägt von Volatilität und der Frage nach einem neuen Marktparadigma durch institutionelle Akteure.

Nach Erreichen von Allzeithochs, darunter ein Bitcoin-Höchststand von über 108.000 US-Dollar im Jahr 2024, erlebte der Markt im Herbst 2025 eine Korrektur. Bitcoin erreichte am 6. Oktober 2025 ein neues Allzeithoch von 126.199 US-Dollar, verlor aber im Monatsverlauf rund fünf Prozent. Die gesamte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen sank im Oktober 2025 um etwa 24 %. Ende 2025 notierte Bitcoin um 107.500 US-Dollar, wobei Schwächephasen unter 100.000 US-Dollar auftraten. Verkaufsaufträge, sogenannte ‚Selling Walls‘, auf Plattformen wie Binance behinderten im November 2025 Anstiege über 90.000 US-Dollar.

Korrekturen von etwa 30 % sind während bullischer Zyklen üblich und Anlegerstresslevel blieben trotz der Korrektur moderat.

Trotz dieser Rückgänge deuteten Analysen darauf hin, dass der Bullenmarkt noch nicht beendet sei. Ein Bericht von Glassnode aus dem Januar 2025 zeigte, dass die Anzahl der Bitcoin mit nicht realisierten Verlusten (2,0 bis 3,5 Millionen Coins) unter den Werten Mitte 2024 lag. Dies wurde als Zeichen einer Marktreifung gewertet.

Ein wesentlicher Faktor war der Paradigmenwechsel hin zu einer Dominanz großer institutioneller Akteure, Hedgefonds und ETF-Strukturen. Nach einem Wachstum in der ersten Jahreshälfte 2025 führten taktische Entscheidungen dieser Großinvestoren zu kurzfristig verminderter Nachfrage und der beobachteten Korrektur. Diese Akteure fokussieren sich auf langfristige Widerstandsfähigkeit und strategische Kapitalpositionierung.

Makroökonomische Bedingungen, die Aussicht auf sinkende Zinsen und die Zulassung weiterer Krypto-ETFs beeinflussten den Markt. Das Jahr 2023 war bereits von einer Erholung geprägt, mit Bitcoin-Gewinnen von über 150 % und Ethereum-Gewinnen von rund 85 %. Die Marktkapitalisierung erreichte Ende 2023 über 1,6 Billionen US-Dollar, begünstigt durch sinkende Inflation.

Bitcoin zeigte 2025 Schwäche gegenüber Gold, was Fragen zur Rolle als Wertaufbewahrungsmittel aufwirft und vor einem möglichen Bärenmarkt bis 2026 warnt.

Herausforderungen bestehen fort, unter anderem durch Bitcoin-Schwäche gegenüber Gold im Jahr 2025. Experten warnen vor einer längeren Durststrecke bis 2026, sollte das Vertrauen durch Memecoin-Exzesse oder abrupte Liquidationen erschüttert werden. Eine Rückkehr zu größerer Stabilität und potenziellem Wachstum wird für die erste Jahreshälfte 2026 erwartet, mit einer möglichen Wiederaufnahme eines bullischen Rhythmus bis 2027 unter günstigen makroökonomischen Bedingungen.