Krypto-Gnädiger Präsident? Wer Trumps Pardon sucht

US-Präsident Trump hat mit kontroversen Begnadigungen für Aufsehen gesorgt, insbesondere in der Kryptowelt. Prominente Figuren wie Changpeng Zhao (CZ) und die BitMEX-Gründer suchen oder erhielten bereits ein Pardon. Diese Fälle zeigen die wachsende politische Einflussnahme der Kryptobranche und werfen Fragen über die Motivationen hinter diesen Entscheidungen auf.

In den letzten Monaten hat US-Präsident Donald Trump mehrere umstrittene Begnadigungen ausgesprochen, die signifikante Auswirkungen auf die regulatorischen Landschaft und die Kryptobranche haben. Diese Entscheidungen haben eine Welle von Anfragen anderer prominenter Figuren der Branche ausgelöst, die ebenfalls eine Begnadigung anstreben. Insbesondere Fälle hochkarätiger Krypto-Gründer stehen im Fokus des Interesses. Die Analyse dieser Begnadigungen offenbart eine komplexe Dynamik zwischen der regulatorischen Landschaft und dem wachsenden politischen Einfluss der Kryptobranche. Die Entwicklungen zeigen, wie juristische Konsequenzen durch politische Intervention beeinflusst werden können.

Ein prominentes Beispiel ist Changpeng Zhao, besser bekannt als CZ, Gründer und ehemaliger CEO von Binance. Zhao hat formell ein Begnadigungsgesuch an Präsident Trump gestellt, bestätigt durch Berichten in führenden Finanzpublikationen im März 2025. Dies geschah nach seiner Verurteilung im April 2024 zu einer viermonatigen Haftstrafe, nachdem er sich schuldig bekannt hatte, kein wirksames AML-Programm unterhalten zu haben. Die Binance-Kryptobörse zahlte zudem 4,3 Milliarden US-Dollar, während Zhao persönlich mit einer Geldstrafe von 50 Millionen US-Dollar belegt wurde. Obwohl im September 2024 aus der Haft entlassen, bleibt Zhao der größte Aktionär von Binance.

„Es bleibt abzuwarten, ob Trumps politische Ambitionen die Türen für weitere Begnadigungen in der Kryptobranche öffnen.“ Diese Perspektive unterstreicht die Unsicherheit.

Ebenso bemerkenswert ist die Begnadigung der Gründer der Kryptobörse BitMEX: Arthur Hayes, Benjamin Delo und Samuel Reed, zusammen mit Gregory Dwyer. Sie hatten sich wegen Verstößen gegen den Bank Secrecy Act schuldig bekannt. BitMEX selbst wurde im Januar 2025 mit einer Geldstrafe von 100 Millionen US-Dollar wegen Anti-Geldwäsche-Verstößen belegt. Hayes, der ehemalige CEO, erhielt ursprünglich zwei Jahre Haft auf Bewährung. Präsident Trump begnadigte alle vier Personen im März 2025 ohne öffentliche Begründung. Hayes kommentierte dies lapidar mit einem „Thank you“ auf Twitter, was die schnelle Wende verdeutlichte.

Besonders kontrovers war die Begnadigung von Ross Ulbricht, dem Gründer der Darknet-Plattform Silk Road. Ulbricht wurde 2015 zu lebenslanger Haft verurteilt, primär weil seine Plattform den Handel mit illegalen Gütern ermöglichte. Ihm wurde auch vorgeworfen, einen Mord in Auftrag gegeben zu haben. Die Begnadigung durch Trump im Januar 2025 wurde weithin als Einlösung eines Wahlkampfversprechens betrachtet. Ulbricht genießt in bestimmten Kryptokreisen signifikante Popularität, da Silk Road als früher Anwendungsfall für Kryptowährungen galt. Diese Entscheidung zeigt den Versuch Trumps, Unterstützung in der Krypto-Community zu mobilisieren.

„Trumps Begnadigung von Ulbricht kann als klares Signal an die Krypto-Wählerschaft gesehen werden.“ Dies betont die politische Komponente der Entscheidung.

Die Motivationen hinter Trumps Begnadigungen sind vielschichtig. Sein offenes Engagement für die Kryptobranche und die Begnadigung von Schlüsselfiguren wie Ulbricht und den BitMEX-Gründern werden oft als strategische Versuche interpretiert, Unterstützung innerhalb dieser wachsenden und einflussreichen Gemeinschaft zu gewinnen. Die Kryptobranche verfügt über eine engagierte Community und beträchtliche Ressourcen, sowohl finanziell als auch medial. Trumps Schritte können daher als gezielte Maßnahmen zur Sicherung politischer und finanzieller Unterstützung im Vorfeld zukünftiger politischer Engagements gesehen werden. Die Nutzung von Begnadigungen als politisches Werkzeug ist dabei ein zentrales Element.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die jüngsten Begnadigungen durch Präsident Trump eine klare Botschaft an die Kryptobranche senden und eine Welle weiterer Anfragen ausgelöst haben. Der Fall CZ zeigt, dass auch nach schwerwiegenden Konsequenzen Hoffnung auf eine Begnadigung besteht. Die Begnadigungen von BitMEX und Ulbricht illustrieren die komplexe Verflechtung von Krypto und Politik. Während diese Entscheidungen kontrovers diskutiert werden, unterstreichen sie die wachsende Bedeutung und den Einfluss der Kryptobranche. Es bleibt abzuwarten, wie diese Dynamik die Zukunft der Krypto-Regulierung und die politische Landschaft gestalten wird. Die Branche wird weiterhin Wege suchen, ihre Interessen aktiv zu vertreten.