Die Krypto-Welt birgt Chancen, aber auch Risiken, insbesondere für ältere Investoren. Sie werden zunehmend zur Zielscheibe raffinierter Betrüger. Es ist entscheidend, die Methoden der Täter zu kennen, um sich effektiv schützen zu können.
In der digitalisierten Finanzwelt, in der Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum rasant an Popularität gewinnen, rücken ältere Investoren zunehmend ins Visier skrupelloser Betrüger. Diese Täter nutzen gezielt die oftmals solide finanzielle Basis, das in der Regel höhere Vertrauen und teils eine geringere Technikaffinität älterer Menschen aus. Das Ziel ist klar: Manipulation und die Verursachung erheblicher finanzieller Verluste. Es ist essenziell, die Mechanismen und Warnsignale dieser Angriffe zu verstehen, um sich oder Angehörige effektiv schützen zu können. Die Bedrohung ist real und nimmt zu.
Betrüger sehen in älteren Menschen lukrative Ziele, da diese oft über beachtliche Spareinlagen oder gesicherte Renten verfügen, die als finanzielle Grundlage dienen. Diese Wahrnehmung von Reichtum macht sie attraktiv.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die geringere Technikaffinität. Das Handling von Krypto-Wallets, die sichere Aufbewahrung von privaten Schlüsseln und das grundsätzliche Verständnis von Blockchain-Technologie können für technisch weniger versierte Personen einschüchternd sein. Betrüger nutzen diese Unsicherheit gezielt aus.
Die Irreversibilität von Krypto-Transaktionen ist für Betrüger ein Traumszenario. Einmal gesendet, sind die Mittel kaum wiederzuerlangen.
Ein erschreckendes Beispiel sind die Kryptoromance-Betrügereien in Kambodscha, oft verknüpft mit organisierten kriminellen Netzwerken. Hier wurden Opfer gezielt über längere Zeit online manipuliert, eine Taktik, die als „Pig-Butchering“ bekannt ist, bevor sehr hohe Geldsummen gefordert wurden. Britische Rentner verloren in solchen Fällen Hunderttausende von Pfund.
Auch lokale Vorfälle, wie der Krypto-ATM-Betrug in Minnesota, zeigen die Dimension des Problems. Über 5.500 Vorfälle führten 2023 zu über 189 Millionen Dollar Verlusten, wobei ältere Erwachsene fast zwei Drittel der gestohlenen Mittel ausmachten. Betrüger leiteten Opfer an, Geld via QR-Codes an betrügerische Adressen zu senden. Auch die BaFin warnt vor Krypto-Automaten.
Besonders perfide sind Betrüger, die sich als Regierungsbeamte oder Bankangestellte ausgeben und Krypto-Zahlungen unter Druck fordern. Das Skript ist simpel: Sie seien in rechtlichen Schwierigkeiten oder schulden Steuern, und nur eine sofortige Zahlung in Bitcoin könne Konsequenzen abwenden. Eine pensionierte Gesundheitsarbeiterin in South Carolina verlor auf diese Weise 7.500 Dollar.
Um sich zu schützen, ist eine der wichtigsten Regeln: Senden Sie niemals Krypto an Fremde. Jede unverlangte Anfrage nach Krypto-Zahlungen, sei es über Social Media, E-Mail oder Dating-Apps, ist höchstwahrscheinlich ein Betrugsversuch. Seriöse Organisationen oder Personen werden Sie niemals zufällig um Krypto bitten.
Bei Anrufen oder Nachrichten von vermeintlichen Banken oder Behörden: Überprüfen Sie immer die Echtheit. Rufen Sie die offizielle Nummer an, die Sie selbst recherchieren, anstatt auf die angegebene Nummer zu reagieren. Betrüger setzen oft auf Drucktaktiken, um Sie zu schnellem Handeln zu zwingen.
Nutzen Sie ausschließlich vertrauenswürdige Krypto-Börsen und Wallets mit starker Regulierung. Meiden Sie Unbekannte oder Links in E-Mails.
Richten Sie unbedingt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für alle Krypto-Konten ein. Dies bietet eine entscheidende zusätzliche Sicherheitsebene. Vermeiden Sie zudem öffentliche WiFi-Netzwerke für Krypto-Transaktionen; diese sind oft unsicher. Nutzen Sie stattdessen Ihr sicheres Heim-WiFi oder mobile Daten.
Ein simpler, aber effektiver Tipp: Sprechen Sie vor großen Transaktionen mit jemandem, dem Sie vertrauen. Betrüger versuchen oft, Opfer zu isolieren. Eine Fünf-Minuten-Gespräch kann einen fünfstelligen Verlust verhindern. Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Angehöriger Opfer wurde, handeln Sie schnell. Melden Sie den Betrug der Krypto-Börse und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei sowie relevanten Behörden wie der FTC.