Krypto finanziert Waffen: FATF warnt eindringlich

Die Financial Action Task Force (FATF) schlägt Alarm: Kryptowährungen und digitale Assets spielen eine alarmierende Rolle bei der Finanzierung von Waffenprogrammen sanktionierter Staaten. Besonders Nordkorea und Iran umgehen über diese Kanäle internationale Sanktionen.

In ihren jüngsten Berichten warnt die Financial Action Task Force (FATF) eindringlich vor der Rolle von Kryptowährungen und anderen digitalen Vermögenswerten bei der Finanzierung von Waffenprogrammen unter Sanktionen stehender Staaten. Besonders Nordkorea und der Iran nutzen diese neuen Finanzkanäle, um internationale Sanktionen zu umgehen und ihre militärischen Kapazitäten auszubauen. Dies stellt eine zunehmende Bedrohung für die globale Sicherheit dar.

Ein zentrales Anliegen der FATF ist die systematische Nutzung von Krypto durch nordkoreanische Staatsakteure. Seit 2017 stahl das Land laut FATF-Berichten rund 1,2 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen, darunter erhebliche Beträge von dezentralen Finanzplattformen (DeFi).

Diese gestohlenen Mittel finanzieren Nordkoreas umfangreiches Waffenprogramm, dessen Eskalation Besorgnis erregt. Die FATF betont, diese Aktivitäten gefährden nicht nur die finanzielle Stabilität, sondern verschlechtern auch die globale Sicherheitslage. Der Diebstahl von 1,5 Milliarden US-Dollar von der Börse ByBit im Februar 2025 zeigt die Skalierbarkeit dieser Operationen.

Neben Nordkorea nutzt auch der Iran Krypto, um Sanktionen zu umgehen. Ihre Netzwerke kombinieren Öl-Schmuggel und den Einsatz von Scheinfirmen mit digitalen Vermögenswerten, um illegale Finanzströme aufrechtzuerhalten und internationale Beschränkungen zu unterlaufen.

Die FATF identifiziert systemische Schwächen, wie Krypto-Mixer und Anonymitäts-coins, die kriminellen Akteuren helfen, ihre Finanzaktivitäten zu verschleiern und die Nachverfolgung zu erschweren.

DeFi-Plattformen verschärfen dies durch automatisierte, pseudonyme Transaktionen. Auch die mangelnde Interoperabilität bei der Travel Rule, die Informationen über Sender und Empfänger regelt, behindert die Compliance. Globale Zusammenarbeit ist unerlässlich, um diese Missbräuche zu bekämpfen.

Die FATF fordert eine stärkere, harmonischere Regulierung des Kryptomarktes. Viele Länder hinken bei der Umsetzung der FATF-Standards, besonders der Travel Rule, hinterher. Eine Umfrage im April 2023 zeigte, dass 54% der befragten Länder noch keine Schritte zur Implementierung unternommen hatten.

Eine effektive Bekämpfung erfordert nicht nur bessere Regulierung, sondern auch Investitionen in die Kapazitäten zur Verfolgung und zum Abrufen gestohlener Mittel.

Neben staatlichen Waffenprogrammen weist die FATF auf zunehmende Risiken der Terrorismusfinanzierung durch Kryptowährungen hin. Gruppen wie ISIL oder Al Qaeda nutzen Krypto, auch wenn der Großteil ihrer Finanzierung immer noch über Fiatwährungen läuft. Die Bedrohung durch digitale Assets wächst jedoch.

Die FATF-Berichte verdeutlichen das signifikante Risiko durch Kryptowährungen für globale Finanzstabilität und Sicherheit. Die Umgehung von Sanktionen und Finanzierung von Waffenprogrammen ist eine immense Herausforderung, die stringente Regulierung und internationale Kooperation erfordert.