Neue Daten der FIU zeigen: Verdachtsfälle rund um Kryptowährungen und Geldwäsche haben 2024 in Deutschland besorgniserregend zugenommen. Während die Gesamtmeldezahlen sanken, stieg der Krypto-Anteil auf einen neuen Höchstwert. Das unterstreicht die wachsende Relevanz digitaler Assets für die Finanzkriminalität und die Herausforderungen für die Behörden.
Die deutsche Financial Intelligence Unit (FIU) hat ihren Jahresbericht 2024 veröffentlicht, der alarmierende Trends im Bereich Geldwäsche aufzeigt. Besonders im Fokus: der stetig wachsende Anteil von Kryptowährungen in den Verdachtsmeldungen. Dies ist ein klares Signal, dass digitale Assets fest im Visier der Behörden sind und ihre Relevanz bei Finanzkriminalität zunimmt. Der Bericht bietet tiefe Einblicke in die Herausforderungen, denen sich Ermittler stellen müssen.
Im Jahr 2024 übermittelte die FIU 87.731 Analyseberichte an die Ermittlungsbehörden. Das ist ein Zuwachs von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahr und markiert einen neuen Höchstwert. Interessanterweise sank gleichzeitig die Gesamtzahl der eingegangenen Verdachtsmeldungen auf 265.708. Das liegt an einer gezielten Strategie der FIU und BaFin, unnötige Meldungen durch ein Eckpunktepapier zu reduzieren und so die Qualität der Berichte zu steigern.
„Rund 8.700 Meldungen hatten Bezug zu digitalen Vermögenswerten wie Bitcoin und anderen Kryptowährungen, was einem neuen Höchstwert entspricht.“
Ein beträchtlicher Teil der Verdachtsmeldungen, rund 8.700, hatte im Jahr 2024 einen direkten Bezug zu Kryptowährungen. Das sind etwa 3,3% aller Meldungen und unterstreicht die zunehmende Bedeutung digitaler Assets im Kontext von Geldwäsche und Finanzbetrug. Die FIU betont, dass digitale Transaktionen und Kryptowährungen keine Nische mehr sind, sondern zentrale Felder für kriminelle Aktivitäten. Das zeigt sich in komplexen Fällen, bei denen Gelder über digitale Zahlungswege, klassische Banken und fingierte Identitäten grenzüberschreitend verschoben werden.
Ein im Bericht detaillierter Fall illustriert die Komplexität dieser Netzwerke. Anlegergelder wurden digital und über traditionelle Banken verschoben, oft unter Einsatz gefälschter Identitäten und technischer Verschleierung. Solche Methoden machen die Nachverfolgung äußerst schwierig. Das unterstreicht den dringenden Bedarf an internationaler Vernetzung und einem abgestimmten Vorgehen der Behörden, um diese komplexen digitalen Finanzströme überhaupt durchdringen zu können.
Die Bekämpfung von Geldwäsche und Finanzbetrug in Deutschland erfordert kontinuierliche Anpassung und internationale Zusammenarbeit.“
Neben nationalen Anstrengungen ist die Umsetzung von EU-Vorgaben zentral. Die FIU kooperiert eng mit europäischen Kollegen, um Richtlinien effektiv anzuwenden. Dazu gehört die Anpassung an neue Regeln, die speziell auf die Risiken von Kryptowährungen abzielen. Der FIU-Bericht 2024 macht klar: Die Bekämpfung von Geldwäsche, besonders im Krypto-Raum, bleibt eine zentrale Herausforderung, die ständige Entwicklung von Strategien und Technologien erfordert.