Die Symbiose aus Kryptowährungen und Künstlicher Intelligenz prägt zunehmend die Entwicklung von Web3. Ein wichtiges Panel beim LONGITUDE-Event von Cointelegraph beleuchtete, wie Krypto die KI-Adoption massiv beschleunigen kann, warnte aber auch vor erheblichen Risiken wie Betrug und Zentralisierung, die Anlegern bewusst sein müssen, um Fiatverluste zu vermeiden.
Die Interaktion zwischen Kryptowährungen und Künstlicher Intelligenz (KI) gewinnt rasant an Bedeutung, besonders im Kontext der Web3-Entwicklung. Auf dem jüngsten LONGITUDE-Event von Cointelegraph in Dubai stand die Frage im Mittelpunkt, wie Krypto die KI-Adoption beschleunigen kann. Führende Köpfe aus Blockchain und Web3 diskutierten zukünftige Möglichkeiten und die oft unterschätzten Herausforderungen dieser faszinierenden Synergie.
Krypto-Anreize und -Sanktionen können genutzt werden, um Nutzer und Ökosystem-Teilnehmer effektiv aufzubauen.“ – Sandeep Nailwal, Polygon.
Sandeep Nailwal von Polygon unterstrich, dass Krypto eine entscheidende Rolle für KI-Startups spielen kann. On-Chain-Anreizstrukturen könnten sogar zu besserer KI führen, da sie Entwickler anziehen. Dieser Ansatz könnte die Innovationsgeschwindigkeit in der KI-Forschung und -Entwicklung signifikant steigern, indem er eine breite Community mobilisiert, die an der Weiterentwicklung der Technologie arbeitet. Es geht darum, durch gezielte Token-Verteilung die Teilnahme und Weiterentwicklung zu motivieren und zu steuern.
Wir brauchen keine Anwendungen oder Websites mehr. Ihre KI wird zur Schnittstelle für das Computing und das Internet.“ – Illia Polosukhin, Near Protocol.
Illia Polosukhin vom Near Protocol erweiterte die Diskussion um die langfristige Synergie. Er prognostizierte, dass krypto-native KI-Agenten traditionelle Webanwendungs-Frontends als primäre Benutzeroberflächen für Web3 ersetzen könnten. Dieser Wandel könnte die Art und Weise, wie wir mit dem Internet interagieren, revolutionieren. Autonome KI-Agenten, basierend auf kryptographischen Prinzipien, könnten Entscheidungen treffen, Transaktionen durchführen und interagieren, ohne traditionelle Anwendungen oder zentralisierte Server zu benötigen.
Die Integration von KI-Agenten in Web3 ist bereits im Gange. Ein VanEck-Bericht prognostiziert über 1 Million KI-Agenten bis 2025, viele davon im DeFi-Sektor. Sie gestalten die digitale Wirtschaft um, bauen dezentrale Anwendungen und interagieren autonom. J.D. Seraphine von Raiinmaker betonte, dass KI-Agenten zentrale Rollen in dezentralen Gemeinschaften übernehmen, Prozesse automatisieren und neue Geschäftsmodelle sowie die Benutzererfahrung verbessern werden.
Trotz vielversprechender Aussichten gibt es deutliche Warnungen. Sandeep Nailwal wies darauf hin, dass der Aufstieg von AI-bezogenen Tokens eine Welle von Betrugsfällen angezogen hat. „99% dieser Projekte sind buchstäblich Token-Betrügereien,“ warnte er. Dies unterstreicht die Notwendigkeit sorgfältiger Due Diligence und Überwachung, um sicherzustellen, dass Projekte transparent und fair sind. Die dezentrale Natur birgt das Risiko, dass zentrale Akteure Kontrolle übernehmen könnten.
Nailwal warnte: „AI ist eine extrem zentralisierende Kraft. Einige Unternehmen könnten zu den Warlords der Welt werden.“ Dem entgegen steht die Bedeutung krypto-nativer, peer-to-peer-KI-Lösungen. Diese ermöglichen innovationsfreundliche und datenschutzsichere Lösungen. Polosukhin ergänzte, dass diese Ansätze gewährleisten, dass die Vorteile der KI-Technologie mit den Prinzipien der Dezentralisierung und des Datenschutzes im Einklang stehen.
Die Diskussionen auf dem LONGITUDE-Event machen klar, dass die Zukunft von Krypto und KI eng verknüpft ist. Krypto kann die KI-Adoption beschleunigen, während KI-Agenten die Web3-Infrastruktur revolutionieren. Eine zunehmende Integration von KI in DeFi und autonome Schnittstellen wird erwartet. Doch eine sorgfältige Überwachung und Regulierung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Vorteile für alle zugänglich sind und Risiken minimiert werden. Die Zukunft birgt Versprechen und Herausforderungen.