Der Kryptomarkt erlebt eine deutliche Korrektur. Bitcoin fällt unter 75.000 USD und auch Ethereum muss massive Verluste hinnehmen. Globale Unsicherheiten und interne Marktdynamiken verschärfen die Lage.
Der Krypto-Markt zeigt am 9. April 2025 deutliche Schwäche. Bitcoin, die Leitwährung, verzeichnete einen signifikanten Preisrückgang von rund 4% und notierte bei 76.047 USD. Dieser Einbruch ist Teil einer breiteren Marktkorrektur, ausgelöst durch eine Mischung aus globalen Unsicherheiten und spezifischen Liquidationen im Kryptosektor. Die Nervosität unter den Anlegern steigt spürbar, was sich direkt auf die Kursentwicklung auswirkt und die Frage aufwirft, ob dies der Beginn einer längeren Baisse-Phase ist oder nur eine vorübergehende Korrektur darstellt.
Besonders auffällig ist das Verhalten der Langzeit-Halter (LTH) von Bitcoin. Normalerweise als stabilisierender Faktor betrachtet, haben diese begonnen, Bestände zu veräußern. Die On-Chain Analyse zeigt einen Anstieg des Coin Days Destroyed (CDD) Indikators. Dieser misst die Bewegung alter Coins auf Börsen und signalisiert oft eine bevorstehende, größere Verkaufswelle. Es deutet darauf hin, dass auch erfahrene Investoren Gewinne mitnehmen oder Fiatverluste durch den Verkauf realisieren, was zusätzlichen Druck auf den Preis ausübt.
Auch Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, bleibt nicht verschont und erleidet erhebliche Verluste. Der Ether-Preis fiel um etwa 8,19% auf 1.455 USD. Dieser starke Rückgang spiegelt die allgemeine bearishe Stimmung wider, die den gesamten Markt erfasst hat. Andere Altcoins wie XRP (-4,32%) und BNB (-2,65%) folgen diesem Trend, was die Breite der aktuellen Korrektur unterstreicht. Die Verunsicherung greift auf breiter Front um sich.
Ein externer Faktor sind die eskalierenden Handelsspannungen zwischen den USA und China. Die Ankündigung hoher Zölle auf chinesische Importe belastet die globalen Märkte. Wichtige Aktienindizes wie der Nikkei 225 und der S&P 500 verzeichneten Verluste. Diese Makro-Unsicherheit führt zu einer Flucht aus riskanten Anlagen, wozu auch Kryptowährungen gezählt werden. Anleger ziehen Kapital ab und suchen vermeintlich sicherere Häfen, was den Verkaufsdruck im Krypto-Sektor weiter erhöht.
Experten betonen, dass der Markt ‚emotionell überverkauft‘ sei, aber die notwendigen Katalysatoren für eine Trendwende fehlen. Die Stimmung ist in die ‚extreme Angstzone‘ gerutscht.
Die technische Analyse stützt die bearishe Einschätzung. Der Chaikin Money Flow (CMF) Indikator für Bitcoin zeigt eine scharfe Abnahme unter die Nulllinie, was auf eine schwächende Kaufkraft hindeutet. Obwohl der Preis zwischenzeitlich stieg, fiel der CMF – eine klassische bearishe Divergenz. Dies signalisiert, dass der Preisanstieg nicht nachhaltig war und weitere Verluste wahrscheinlich sind, da das Kaufvolumen den Preis nicht stützt und Verkäufer die Oberhand gewinnen.
Auch der Derivatemarkt sendet Warnsignale. Das Buy-Sell Taker Ratio für Bitcoin-Derivate liegt unter 1. Das bedeutet, es gibt mehr Verkaufs- als Kauforder, was auf eine Erwartungshaltung fallender Preise bei Tradern hindeutet. Gleichzeitig wurden in den letzten 24 Stunden Long-Positionen im Wert von über 400 Millionen USD liquidiert. Diese massiven Fiatverluste unterstreichen die Panik und die Flucht aus gehebelten Long-Positionen, was die Abwärtsdynamik weiter beschleunigt.
Die weitere Entwicklung bleibt ungewiss. Anhaltende globale Unsicherheiten könnten den Druck auf die Kryptopreise aufrechterhalten. Andererseits könnten Kryptowährungen wie Bitcoin bei nachgewiesener relativer Stärke gegenüber traditionellen Märkten wieder als sicherer Hafen gesucht werden. Aktuell überwiegt jedoch die Skepsis. Der Analyst Alex Kuptsikevich warnt vor strukturiertem Verkaufsdruck und größeren Risiken, solange keine positiven Impulse erkennbar sind. Anleger sollten die hohe Volatilität und das unsichere Umfeld berücksichtigen. Laut coindesk.com erlebten XRP und Dogecoin einen Anstieg von 10%, während der Kryptomarkt eine Erholungsrallye zeigte.