Der 9. April 2025 brachte extreme Turbulenzen in die Kryptowelt. Politische Manöver wie Trumps Zollentscheidungen lösten massive Preisschwankungen aus, während regulatorische Nachrichten und Skandale die Marktunsicherheit weiter anheizten und Anleger in Atem hielten.
Der 9. April 2025 offenbarte erhebliche Volatilität im Kryptosektor, maßgeblich beeinflusst durch politische Weichenstellungen und makroökonomische Spannungen. US-Präsident Trump kündigte eine 90-tägige Pause für „reziproke Zölle“ an, senkte diese für kooperative Länder auf 10%, erhöhte sie aber drastisch auf 125% für China als Reaktion auf dessen Gegenmaßnahmen. Diese Ankündigung löste sofortige Reaktionen an den Finanzmärkten aus; der S&P 500 stieg signifikant, was die hohe Nervosität und das Potenzial für langfristige Handelskonflikte unterstreicht.
Auf die Nachricht der allgemeinen Zollpause reagierten Teile des Kryptomarktes zunächst positiv. Bitcoin (BTC) verzeichnete eine bemerkenswerte Intraday-Rallye, von einem Tief bei rund 74.500 USD bis über 83.000 USD am Nachmittag. Auch Krypto-affine Aktien wie Coinbase (COIN) mit +19% und MicroStrategy (MSTR) mit +24% profitierten stark. Weitere Gewinner waren MARA Holdings (+17%), Riot Platforms (+11%) und Robinhood Markets (+22%), was die enge Korrelation dieser Assets mit der allgemeinen Marktstimmung und spezifischen Krypto-Narrativen zeigt.
Jedoch folgte auf diese Erholung ein jäher Absturz, ausgelöst durch die spezifische Zollerhöhung von 125% gegen China. Der gesamte Kryptomarkt verlor fast 4% seines Werts, was einem Fiatverlust von circa 100 Milliarden USD entspricht und die Marktkapitalisierung auf 2,43 Billionen USD drückte. Bitcoin fiel zurück auf ein Tief von 74.589 USD, bevor eine leichte Erholung einsetzte. Auch Altcoins wie Ethereum, XRP und Solana verzeichneten signifikante Verluste, wobei Ethereum mit über 6% Minus besonders stark betroffen war.
Der Crypto Fear & Greed Index stürzte auf ein historisches Tief von 15 ab. Dies signalisiert ‚Extreme Fear‘ unter den Anlegern und spiegelt die enorme Unsicherheit sowie das Risiko weiterer Marktturbulenzen wider.
Abseits der US-Politik sorgte Argentinien für Schlagzeilen. Das Abgeordnetenhaus genehmigte eine Untersuchung gegen Präsident Javier Milei wegen seiner Verwicklung in den Libra-Memecoin-Skandal. Milei hatte den Coin beworben, dessen Wert kurzzeitig explodierte, bevor er als mutmaßlicher „Rug-Pull“-Betrug entlarvt wurde. Kritiker und Kläger werfen Milei vor, Investoren getäuscht zu haben; über 40.000 Anleger sollen mehr als 4 Milliarden USD verloren haben, was die Risiken unregulierter Memecoins drastisch vor Augen führt.
Die von Trump verhängten Zölle könnten zudem direkte Auswirkungen auf die Preise für Bitcoin-Mining-Hardware haben. Jaran Mellerud, CEO von Hashlabs, prognostiziert, dass Hersteller in Ländern wie Thailand oder Malaysia gezwungen sein könnten, ihre Rigs außerhalb der USA günstiger anzubieten. Grund sei die erwartete sinkende Nachfrage in den USA. Dies könnte zu Preisdivergenzen führen: höhere Preise in den USA, niedrigere anderswo, was nicht-amerikanischen Minern potenziell ermöglicht, ihren Anteil an der globalen Hashrate zu erhöhen.
Parallel schreiten regulatorische Entwicklungen weltweit voran. In den USA veröffentlichten diverse Finanzaufsichtsbehörden (SEC, CFTC, OCC, FDIC) neue Leitlinien für den Umgang mit Krypto-Assets, was auf eine zunehmende Formalisierung des Sektors hindeutet. In der Ukraine erwägt die Finanzaufsicht, die meisten Kryptowährungen als persönliches Einkommen zu besteuern (18% plus 5% Kriegssteuer), wobei Krypto-zu-Krypto-Transaktionen nach Vorbild anderer EU-Länder steuerfrei bleiben könnten. Dies zeigt den globalen Trend zur steuerlichen Erfassung von Krypto-Gewinnen. Laut Coindesk Daten gewann der Bitcoin Preisindex 723 hinzu.